Tempel der Hekate

Mysterien einer alten Göttin, in der heutigen Zeit

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Persephones Wiederkehr

Veröffentlicht von hekatetempel am 20. März 2012
Veröffentlicht in: Hekate. Schlagwort: Abstieg der Kore, Abstieg der Persephone, Aufstieg der Kore, Aufstieg der Persephone, Demeter, eleusische Mysterien, Equinox, Frühlings Equinox, Frühlingstaguntnachtgleiche, Hecate, Hekate, Hekate Persephone und Demeter, Kore, Nymphen, Persephone. 2 Kommentare

Heute ist die Frühlingstagundnachtgleiche*, der Zeitpunkt an dem Persephone aus der Unterwelt aufsteigt. Zur Herbsttagundnachtgleiche* steigt die Göttin wieder in das Reich des Hades zurück. In der Mythologie wird durch Persephones Auf- und Abstieg der Wechsel der Jahreszeiten ausgelöst.

Einst war Persephone eine Jungfrau, Kore, die Tochter der Demeter. Sie wurde von Hades, dem Gott der Unterwelt in sein Reich entführt. Demeter versuchte verzweifelt ihre Tochter zu finden, doch ohne Erfolg. Am 10. Tag ihrer Suche trat ihr während der Morgendämmerung die Göttin Hekate entgegen. Sie hatte aus ihrer Höhle die Schreie von Kore gehört. Mit brennenden Fackeln führte Hekate Demeter zu Helios dem Gott der Sonne. Er hatte gesehen was Kore zugestoßen war. Als Demeter erfuhr, dass ihre Tochter in die Unterwelt entführt wurde, erfüllte sie tiefe Trauer. Auf der Erde wurde es kalt und die Vegetation verging. Da Kore in der Unterwelt die Samen des Granatapfels gegessen hatte, musste sie in Hades Reich bleiben. Aus ihr wurde Persephone, die Königin der Unterwelt, die über die Toten im Reich des Hades herrscht. Doch da die Sterblichen ohne den Segen Demeters keine Nahrung fanden, sprach Zeus recht und bestimmte, dass Persephone ein Drittel des Jahres in der Unterwelt leben sollte und den Rest des Jahres bei ihrer Mutter Demeter auf der Erde weilen durfte.

Hekate führte Persephone mit ihren Fackeln aus den Tiefen der Unterwelt zurück auf die Erde und war seit dem, die Führerin und Begleiterin der Persephone, auf ihrem jährlichen Auf- und Abstieg.

In einer anderen Version des Mythos, ist Hekate die Schwester und Amme der Kore. Als diese in die Unterwelt entführt wurde, wird sie von Zeus ausgesannt um ihre Schwester wiederzufinden. Sie findet Kore in der Unterwelt, in der sie als Persephone herrscht. Und führt sie schließlich wieder auf die Erde zurück, doch für ein drittel des Jahres muss sie wieder zu Hades zurück kehren.

Hier eine kleine Trace-Reise um sich mit diesem Mythos zu verbinden:

Führe diese mentale Projektion an einem geschützten Ort durch, schaffe einen heiligen Raum, je nach deiner Tradition. Oder führe diese Projektion an einer Wegkreuzung oder einem anderen Schwellenort durch. Ein guter Zeitpunkt für diese Projektion ist die Frühlingstagundnachtgleiche.

Ablauf:

Nachdem du um dich einen heiligen und geschützten Raum geschaffen hast, geh in eine leichte Trance. Stell dir vor du würdest tiefer und tiefer in die Erde sinken, fühlen das Sinken in die Tiefe.

Wenn du in der Trance bist, fühle in deinen Körper hinein. Stell dir vor, deine Seele tritt aus deinem Körper heraus, fühle wie du deinen Körper verlässt. Stell dir bildlich vor wie du in deinem heiligen Raum stehst. Dreh dich um und sehe deinen Körper an, wie er ruhig da sitzt oder liegt. Achte auf deine Eindrücke und Gefühle.

Stell dir vor du würdest leichter und leichter werden und du beginnst zu schweben, du steigst stetig nach oben, bis du dein Heim verlässt. Fühle die kalte Nachtluft, sieh die Sterne über dir leuchten.

Lass dich einfach ziellos durch die Nacht treiben, wie ein leichter Same im Wind.

Ein Nebel zieht auf und du bist vollkommen von Nebelschwaden umgeben, du siehst nichts als Nebel. Du wirst schwerer und schwerer und sinkst langsam wieder zu Boden, fühle wie du den Erdboden mit deinen Füßen berührst, fühle wie du wieder fest auf der Erde verankert bist. Um dich herum ist nichts als Nebel. Dieser beginnt dünner und dünner zu werden bis er sich lichtet und du wieder klar sehen kannst.

Du stehst auf einer nächtlichen Wegkreuzung. Die Sterne leuchten hoch am Firmament, doch sie sind schon dabei langsam zu verblassen, da die Dämmerung naht. Um dich herum sind Felder und einer der Wege führt zu einem Waldrand, auf einem sanften Hügel. Uralte Weiden, Pappeln, Eiben und Zypressen wachsen in diesem Wald. Alles heilige Bäume der Hekate und der Unterwelt. Du stehst mitten auf der Wegkreuzung, die Felder sind mit tiefliegendem Bodennebel bedeckt. Du schaust zum Waldrand hinüber. Vor dem Waldrand erkennst du eine Öffnung im Erdboden, wie eine Spalte, breit genug um hindurch gehen zu können und aus dieser Spalte fließt ein Rinnsal und ergießt sich aus der Erdspalte, als kleiner Stom, den Hügel hinab in die Felder. Du willst zu der Quelle gehen, doch die Erde beginnt zu beben und Hunde heulen in der Nacht. Du bleibst wie angewurzelt auf der Wegkreuzung stehen. Aus der Erdspalte siehst du Licht flackern und es wird immer heller und heller. Und so wie das Licht in der Erdspalte heller wird, beginnt die Dämmerung heranzubrechen und du wirst in das Zwielicht des heranbrechenden Tages geühllt. Das Licht des neuen Tages erwacht hinter dir, doch vor dir wird auch das Licht aus der Spalte heller und stärker. Jetzt erkennst du, dass ein Feuer in der Erdspalte brennt und der Rinnsal färbt sich rötlich, so als würde Blut aus der Erdspalte fließen, doch es ist der Feuerschein, der sich im Wasser spiegelt. Du siehst zwei Fackeln die sich aus der Erdpalte erheben, sie brennen und lodern und aus der Spalte steigt ein junges Mädchen. Sie trägt weiße Gewänder und goldene Sandalen. Ein gelbes Tuch ist über ihre Schultern gebreitet und sie trägt eine Krone aus funkelnden Sternen. Sie schreitet mit ihren langen, brennenden Fackeln aus der Erde und du wirst durch ihr Licht und ihre Schönheit geblendet. Überall um dich herum spürst du jetzt Leben, die Geister der Natur erwarten die Wiederkehr der Göttin. Und du siehst überall weißgegleidete Frauengestalten, sie sind jung und schön, wie die Göttin Hekate. Es sind die Nymphen und Dryaden, die Geister der Quellen, der Bäume, der Pflanzen und Steine. Sie starren genau wie du auf die mädchenhafte Göttin. Die Göttin dreht sich in Richtung der Erdspalte und leuchtet mit ihren Fackeln in die Dunkelheit der Erde. Hinter dir geht die Sonne auf und füllt alles mit ihrem rosa Licht. Du siehst eine dunkel gekleidete Frauengestalt aus der Dunkelheit aufsteigen, sie ist in schwarze Schleier gehüllt und die Schleier verbergen ihr Gesicht. Sie steigt aus der Erde auf und du kannst die Freude der Nymphen spüren. Hekate zeigt mit ihren Fackeln auf die verschleierte Göttin und das Licht ihrer Fackeln hüllt sie ein und sie beginnt weiß zu strahlen, die Schleier verfärben sich, aus den schwarzen Schleiern werden weiße Schleier. Die Göttin greift mit ihren Händen an ihren Kopf und schlägt den Schleier zurück, der ihren Kopf bedeckt. Ihr Antlizt ist jung und wunderschön und in ihren haselnuss braunen Haaren sind Blüten zu erkennen. Sie lächelt Hekate an und läuft zu den Nymphen auf die Felder. Die Nebel auf den Feldern lichten sich und überall beginnen blühende Blumen zu wachsen. Sie Sonne ist jetzt aufgegangen und du spürst auf dem Weg, der tiefer in die Felder führt, eine Anwesenheit. Eine andere Frau kommt den Weg entlang geschritten, sie trägt ein grünes Gewand und ein braunes Tuch über ihren Schultern, eine Krone aus Getreideähren schmückt ihr Haupt. Du erkennst Demeter. Sie schreitet in schnellen Schritten und doch majestätisch auf dich zu. Aus einem Instinkt heraus trittst du von der Wegkreuzung um der Göttin den Weg frei zu geben. Du trittst in das Feld hinter dich und spürrst das Leben, das die Erde erfüllt. Persephone blickt zu ihrer Mutter und läuft auf den Kreuzweg zu, auf der Wegkreuzung treffen Mutter und Tochter aufeinander und fallen sich in die Arme. Auch Hekate Tritt auf die Wegkreuzung und segnet mit dem Licht ihrer Fackeln, die Zusammenkunft der Göttinnen. Die Nymphen beginnen ausgelassen zu tanzen und zu singen, du tanzt mit ihnen. Während ihr tanzt, verschwinden Persephone und Demeter zusammen, nur noch Hekate steht auf der Wegkreuzung und das Licht ihrer Fackeln wird heller und heller, bis es selbst das Licht der Morgensonne überschattet und du bist in ein gleißendes weißes Licht gehüllt, das Licht erneuert und segnet dich. Als das Licht nachlässt, bist du wieder in deinem heiligen Raum und siehst deinen Körper vor dir. Geh in ihn hinein und öffne die Augen.

Nach dieser Projektion kannst du den Göttinnen und den Nymphen Opfergaben bringen.

* Die Frühlingstagundnachtgleiche und die Herbsttagundnachtgleiche sind moderne Varianten, den Auf- und Abstieg der Persephone zu zelebrieren. In der Antike variierte dieses Datum und wurde jedes Jahr im Februar oder März und August oder September gefeiert. Wobei der Termin im Februar/März ihren Aufstieg aus der Unterwelt markiert und ihr Abstieg im August/September gedacht wurde.

 

Die orphische Hymne an Hekate

Veröffentlicht von hekatetempel am 16. März 2012
Veröffentlicht in: Hekate. Schlagwort: Hekate, Hekate Anrufung, Hekate Antike, Hekate Dionysos, Hekate Göttin, Hekate Hymne, orphik, orphische Hymne Hekate, orphische Hymnen. Ein Kommentar

Hekate by Marina

…Bei diesem heiligen Opfer beschwöre ich die alte Kraft

die herrscht über tiefste Unterwelt und finstere Nacht.

Ich rufe und preise dich,

wunderschöne Hekate, Hüterin der Pfade,

die an dreifachen Wegkreuzungen verehrt wird.

Herrscherin über den Himmel, die Erde und das Meer,

die in safranfarbende Schleier/Gewänder gehüllt ist.

Herrin der Gräber, die mit den Seelen der Toten, die nächtlichen Mysterien (des Bacchus) feiert.

Perseia, die Einsamkeit und Hirsche liebt,

Nächtliche, Herrin der Hunde, unbesiegbare Königin,

die Bestien zum Brüllen bringt,

Ungegürtete, Unüberwindbare mit unwiderstehlichem Angesicht,

Bullenhüterin,

Schlüsseltragende Herrin des gesamten Kosmos,

Führerin,

Nymphe,

Nährerin der Jugend,

die in den Bergen umherstreift.

Ich bete zu dir mächtige Jungfrau,
sei hier bei unseren heiligen Einweihungsriten anwesend.
Und gewähre dem Boukolos* fortwährend deine Gnade.

*Boukolos- bedeutet Bullenhirte und ist ein Titel der Dionysospriester.

Ich habe die Übersetzung der Hymne etwas überarbeitet, so dass es für mich besser zu der eigentlichen Bedeutung passt. Da ich leider kein altgriechisch kann, habe ich dafür verschiedene englische Übersetzungen verwendet und diese ins Deutsche übersetzt. Viele der Titel die in der orphischen Hymne verwendet werden, sind Beinamen der Göttin, wie Enodia, Trioditis, Skylaktitin, Chtonia, Ourania, Kleidouchos und diese kommen auch in anderen Quellen über Hekate vor. Diese Beinamen wurden verwendet um bestimmte Eigenschaften der Göttin zu betonen, so ist Hekate Enodia die Herrin der Wege, Hekate Trioditis ist die Göttin der Kreuzwege.

Die Hymne an Hekate ist  in die orphischen Hymne an Museos (Sohn des Orpheus) eingebettet. In dieser Hymne wird erst Museos gepriesen, dann werden viele Götter und Daimonen gepriesen. Hekate wird in dieser Hymne zum Schluss angerufen und ihre Passage wird hervorgehoben. Sie ist die einzige Gottheit in dieser Hymne die ausgiebig angerufen wird. Vielleicht auch, da viele der Gottheiten eigene orphische Hymnen erhalten haben. Doch wenn man sich die Darstellungsweise der Göttin in der Hymne betrachtet, so können auch andere Hymnen mit ihr in Bezug stehen. Die Hymne an Melinoe, die Hymne an die Nacht, die Hymne an die Natur, die Hymne an die Mutter der Götter, die Hymne an Prothuraia beispielsweise, da Hekate in der Spätantike mit diesen Gottheiten einen starken Synkretismus einging und Melinoe und Prothuraia sind auch wieder Beinamen die Hekate traditionell zugeschrieben wurden. Auch als Göttermutter und Natur taucht sie in den PGM (Griechische Zauberpapyri) und den Chaldäischen Orakeln auf.

Ich möchte hier jetzt die orphische Hymne an Hekate etwas aufschlüsseln:

…Bei diesem heiligen Opfer beschwöre ich die alte Kraft, die herrscht über tiefste Unterwelt und finstere Nacht: Dieser Teil bildet einen Übergang, nachdem in der Hymne erst eine Vielzahl von anderen Göttern gerufen wird, wird ihnen gedankt und Hekate wird angerufen. Die Macht über die Unterwelt und die Nacht ist stark mit Hekates chtonischen (irdisch-unterweltlichen) Aspekten verbunden. Obwohl eigentlich Persephone die Königin der Unterwelt ist, wird auch Hekate als eine unterweltliche Herrscherin gesehen, sie hat Zugang und Macht in allen drei Teilen der Unterwelt, nämlich den Asphodill Wiesen, dem Tartaros und dem elysischen Gefilden. Erebos- die ‚Finsternis der Unterwelt und Nyx- die Nacht sind ursprüngliche Zustände, die aus dem ursprünglichen Chaos entsprungen sind.

Ich rufe und preise dich, wunderschöne Hekate, Hüterin der Pfade: Hier wird Hekate Enodia angerufen, diesen Beinamen hatte sie besonders in Thessalien, Enodia bedeutet die am Wege. Hekate Enodia ist die Göttin der Wege und Pfade. Und wurde auch als Schützerin von Reisenden gesehen. Gleichzeitig wird Hekate Enodia auch stark mit den thessalischen Hexen verbunden und sie wurde als eine Lehrmeisterin und Schutzpatronin der Hexen gesehen.

Die an dreifachen Wegkreuzungen verehrt wird: Hier ist der Beiname der Göttin in der Hymne Trioditis. Hekate Trioditis ist die Göttin der dreifachen Wegkreuzungen. Kreuzwege galten als Orte zwischen den Welten, an denen es leichter ist mit Geistern in Kontakt zu kommen und Magie und Zauber zu wirken. Auch Reinigungsrituale wurden an diesen Wegkreuzungen durchgeführt. Hekate Trioditis ist eine Schwellennhüterin, da Kreuzwege Übergangspunkte sind, zwischen der Welt der Sterblichen und der Unterwelt. Kreuzwege sind auch stark mit Magie verbunden und Hekates Aspekt als Göttin der Hexerei ist wieder stark mit diesem Beinamen verbunden. Auch ihr Aspekt als Herrin über die Geister ist mit Hekate Trioditis verbunden.

Herrscherin über den Himmel, die Erde und das Meer: Die drei Ebenen der physischen Existenz wurden schon seit Hesiods Theogonie mit Hekate verbunden. Sie herrscht über die Erde, den Himmel und das Meer. Sie hat Anteil und Macht in jedem dieser drei Reiche. Wobei hier mit Himmel der physische Himmel gemeint ist, nicht der Olymp oder himmlische Sphären (doch auch mit diesen war Hekate verbunden, allerdings nicht in diesem Kontext. Die Beinamen der Göttin sind hier Ourania (Herrin des Himmels), Chtonia (irdische, wobei dieser Titel auch unterirdisch gesehen werden kann) Einalia (Herrin der Meere). Hekate als Herrin der drei Ebenen ist eine Göttin der Natur und der natürlichen Kreisläufe.

Die in safranfarbende Schleier/Gewänder gehüllt ist: Der Beiname der Göttin ist hier Krokopeplos- die in Saffran gekleidete. Saffran wurde verwendet um Gewänder gelb zu färben. Saffran war auch in der Antike sehr wertvoll und so konnten sich nur wohlhabende Menschen gelbe Gewänder leisten. Gelbe Gewänder werden oft solaren Gottheiten zugesprochen. Apollon und Helios beispielsweise. Auch Hekate hatte einen solaren Bezug in der Antike, als nächtliche Sonnengöttin, die dem Sonnengott des Tages Helios-Apollon gegenübergestellt ist. Mir selbst kommen bei der Hymne Schleier und Tücher vor Augen, mit denen die Göttin Geschmückt ist. Schon in dem homerischen Demeter Mythos wird Hekate mit einem scheinenden Schleier beschrieben.

Herrin der Gräber, die mit den Seelen der Toten, die nächtlichen Mysterien (des Bacchus) feiert: Der Beiname der Göttin ist hier Tymbidia- Herrin der Gräber. Dieser Beiname spielt auf Hekates Herrschaft über die ruhelosen Geister an, Geister die ihren Weg in die Unterwelt nicht gegangen sind und auf der Erde festsitzen. Hekate führt diese Geister in ihrem Schwarm über die Erde. Doch gleichzeitig kann sie auch die Geister aus den Gefilden der Unterwelt auf der Erde schwärmen lassen. Ebenso spiegelt dieser Beiname Hekates Rolle als eine Göttin der Nekromantie wieder. Nekromantie ist die Kunst mit Hilfe von Geistern wahrzusagen oder Magie zu wirken. Hekate wurde in der griechisch-römischen Welt oft an Begräbnisstätten und Nekropolen verehrt. Die nächsten Zeilen spielen auf die Geister in den elysischen Gefilden an. Hekate feiert mit diesen Geistern die Mysterien. Sie ist in dieser Zeile mit den Mysterien des Dionysos/Bacchus verbunden. Vielleicht hatte sie in diesen Mysterien eine ähnliche Rolle als Führerin und Begleiterin der Mysterien-Eingeweihten, wie in den eleusischen Mysterien.

Perseia, die Einsamkeit und Hirsche liebt: In vielen englischen Übersetzungen wird Perseia als Tochter des Perses übersetzt. Dieser wurde seit Hesiods Theogonie als Hekates Vater gesehen. Perses wurde mit dem Licht und der Sonne identifiziert. Doch Perseia tritt auch als eigenständiger Beiname der Göttin auf. Hekate Perseis wurde mit Perseis der Gemahlin von Helios in Verbindung gebracht, diese war eine Meeres Nymphe und vermutlich auch eine solare Gottheit, über die nicht viel bekannt ist. Perseis ist auch die Mutter von Kirke- diese ist stark mit Hekate verbunden in der Mythologie. Leitet man den Beinamen Perseia von Perses (dem Titanen und Vater der Hekate) oder der Gemahlin des Helios ab, so hat man in beiden Fällen eine solare Verbindung.  Phileremon- Liebhaberin der Einsamkeit ist wieder ein Beiname der Hekate. Dieser Beiname ist mit der Vorliebe der Göttin für abgeschiedene und wilde Plätze verbunden, einsame Wegkreuzungen, die tiefen der Nacht, die Wildnis, einsame Wege. Es könnte meiner Meinung auch auf die Praktiken hindeuten, die mit Hekate verbunden waren. Im Gegensatz zu den olympischen Gottheiten, die in der Geselligkeit der Gemeinschaft verehrt wurden, wurde Hekate wohl oft von einzelnen Menschen verehrt, im Schutz der Nacht, an abgelegenen Orten. Das Hekate von Hirschen erfreut wird, spielt auf ihren Synkretismus mit der Göttin Artemis an, mit der Hekate seit der archaischen Zeit viel gemeinsam hat. Hirsche sind nächtliche Tiere, was gut zu Hekate als nächtliche Göttin passt. Aus der Spätantike gibt es eine Statue, die eine dreifache Hekate mit Hirsch und Hund zu jeder ihrer Seiten zeigt. Wenn man die Zeilen zusammen nimmt, kommt mir die nächtliche Sonnengöttin vor Augen, die nachts mit ihren solaren Fackeln, einsam über abgelegene Plätze und Wildnis schreitet und sich an den nächtlichen Hirschen erfreut, die wie sie durch die Nacht wandern oder in ihren Rudeln durch sie aufgeschreckt werden.

Nächtliche: Hekate wurde schon immer stark mit der Nacht verbunden. In der Theogonie Hesiods ist sie die Tochter der Titanin Asteria, die Göttin des nächtlichen Sternenhimmels (und auch der Träume und der Nekromantie). In einigen Fragmenten wird sie als Tochter der Nyx (Nacht) genannt. Sie triff oft als nächtliche Göttin auf und wurde nachts im Schein von Fackeln verehrt. Ihr Beiname ist hier Nykteria- die nächtliche.

Herrin der Hunde: Der Hund ist stark mit Hekate verbunden, als ihr heiliges Tier und als Opfertier in Reinigungsritualen. Das Heulen und Bellen von Hunden kündigte das Erscheinen der Göttin an. Der Hund symbolisiert zum einen Heim, Herd und Familie, Fruchtbarkeit und leichte Geburt, zum anderen aber auch Tod und Unterwelt. Somit ist der Hund als Symbol, ebenso ambivalent wie Hekate selbst.

Unbesiegbare Königin: Hekate galt in der Antike als eine sehr mächtige Göttin. In den PGM (Griechische Zauberpapyri) heißt es, dass Götter und Daimonen vor Angst und Ehrfurcht erzittern, wenn Hekate erscheint. In der Spätantike galt sie als Herrscherin über alle Reiche, über das Reich der Sterblichen (Himmel, Erde, Meer) über die himmlischen Sphären und die Tiefen der Unterwelt. ihr Beiname ist hier Baliseia- die königliche.

Die Bestien zum Brüllen bringt: Der Beiname hier ist Therebromon. Dieser kann verschieden übersetzt werden, die wie ein Tier schreit, die wie ein Biest schreit, oder die Bestien zum schreien bringt. Ich habe mich für die letzte Variante entschieden. Therebromos ist ein Beiname von Dionysos und Hekate wird hier mit ihm in Verbindung gebracht. Er ist die Bestie die Schreit, der der Schreit wie ein Tier, das Biest das brüllt und Hekate ist die Göttin die Dionysos zum Brüllen bringt. Meiner Meinung nach deutet dies die Herrschaft der Göttin über die Bereiche des Lebens an, der Schrei des Tieres zur Paarung, zum Angriff, zur Verteidigung, der Angstschrei. Auch das Brüllen von Löwen kommt mir vor Augen, da Hekate in Kleinasien mit Löwen dargestellt wurde. Natürlich auch das Hunde, durch ihr Heulen und Bellen, das Erscheinen der Göttin ankündigen.

Ungegürtete, Unüberwindbare mit unwiderstehlichem Angesicht: Diese Passage bringt das unabhängige Wesen der Göttin zum Ausdruck. Hekate ist die einzige Göttin, die sich unter den Göttinnen einen unhabhängigen Status erhalten konnte. Sie ist eine Jungfrau wie Artemis, Athene und Hestia und mit all diesen Göttinnen hat sie Attribute gemeinsam. Doch sie ist keine keusche unberührte Frau. Sie ist ungebunden und ungegürtet. Sie erscheint als wunderschöne Jungfrau, die wild und frei ist. Die anderen Jungfräulichen Göttinnen haben keinen Gemahl dem sie unterstehen, doch sie unterstehen dem olympischen Zeus, deren Vater (Athene, Artemis) oder Bruder (Hestia) er ist. Hekate ist monogenes- einziggeboren, sie hat keinen Bruder dem sie untersteht. Sie überragt ihren Vater Perses an Macht und Einfluss und hat sich auch unter der Herrschaft des Zeus ihren unabhängigen Status erhalten. Sie hat keinen Gemahl, aber doch Verbindungen zu anderen Gottheiten. In den Texten erscheint sie als strahlend und schön, ihr Anblick blendet einen. Selbst in ihren furchteinflößenden Aspekten ist sie schrecklich-schön. Sie ist eine unüberwindbare und ungebundene Göttin, voller Macht und Einfluss. Ihre Beschreibung als ungegürtet kann sich auf auch die Hexen der Hekate beziehen, denn diese führten ihre Riten ungegürtet, barfuss und mit offenen Haaren aus. Hekate als unüberwindbare Göttin drückt meiner Meinung auch ihren Aspekt als Schicksalsgöttin aus, in den PGM ist sie die Natur, das Schicksal, die Notwendigkeit, deren Wirken sich niemand entziehen kann.

Bullenhüterin: Der Beiname dieses Aspektes ist Tauropolon, diesen hat sie mit Artemis gemeinsam. Die Artemis von Tauris war eine obskure Göttin, der durch jungfräuliche Priesterinnen Männer geopfert wurden, laut der Mythologie. Tauropolon wird in einigen Überstzungen auch als die mit Stieren dahinzieht, die mit Stierhörnern gekrönt ist, übersetzt. Hekate wurden in der Antike Stiere geopfert (wie anderen Gottheiten auch). Der Stier ist auch mit dem Mond verbunden und auch Hekate war ab der römischen Zeit eine lunare Göttin. Sie wird in Offenbarungstexten auch Stieräugige oder die mit dem Anblick eines Stieres beschrieben. Der Stier stellt sie auch wieder in Verbindung zu Dionysos, der als mächtiger Stier erscheinen konnte. Wieder ist er das Tier, auf das die Göttin mit ihrer Macht über Leben und Tod einwirkt. Er ist der Opferstier, der die Menschen mit den Göttern verbindet und die Sterblichen nährt. Die Göttin ist die  Opfernde, die das das Blut vergießt und durch Tod, das Leben zu nähren und zu erhalten.

Schlüsseltragende Herrin des gesamten Kosmos: Diese Passage drückt die Macht der Göttin über alle Reiche und Ebenen des Kosmos aus. Ihr Beiname Kleidouchos (Schlüsseltragende) wird oft verwendet um ihre Macht über die Tore der Unterwelt zu verdeutlichen. Oder auch ihre Macht über die himmlischen Spähren (in der Theurgie, als Soteira- die Erlöserin). Doch hier hat sie die Schlüsselgewalt über den gesamten Kosmos. In den chaldäischen Orakeln ist Hekate die hyperkosmische Göttin aus deren Leib der Kosmos entspringt. Sie besselt auch den Kosmos und Herrscht über das Werden und Vergehen, alles ist von ihr, aus ihr entspringt alles und alles kehrt in sie zurück, heißt es in den PGM. Sie ist die große Göttin die über Erde, Himmel und Meer herrscht (die physische Welt, Phyisis war auch einer ihrer Beinamen in den chaldäischen Orakeln) und über die himmlischen Spähren (Olymp) und die Unterwelt (Tartaros, Asphodill Wiesen, Elysium). Als Schlüsselträgerin hat sie auch die Macht, Einlass in die Bereiche des Seins zu ermöglichen oder zu verweigern. Daher spielt sie in der Nekromantie, Theurgie und Hexerei der Antike eine wichtige Rolle.

Führerin: Dies ist ein klassischer Aspekt der Göttin, seit der archaischen Zeit. Ihr Beiname hier ist Hegemone (die Führerin). Auch Propolos hat eine ähnliche Bedeutung als Beiname der Göttin. Hekate Propolos ist die führende Helferin, sie führt und begleitet Persephone, die Göttin der Unterwelt, bei ihrem jährlichen Auf- und Abstieg aus und in die Unterwelt. Auch für Menschen hatte sie eine ähnliche Funktion als Führerin in den Mysterien. Auch als Seelenführerin wurde sie gedacht, die ähnlich wie Hermes die Seelen der Toten in die Unterwelt führt, oder die Seelen aus den unterirdischen Tiefen, in ihrem nächtlichen Schwarm,  auf die Erde führt. Auch im profanen Leben war Hekate eine Führerin für Sterbliche, durch schwierige Situationen, Übergänge und Schwellen.

Nymphe: Nymphen sind Geister der Natur und der Wildnis, die Geister von Bäumen, Quellen, Seen, Teichen, Wäldern etc. Nymphen wurden als schöne Frauen dargestellt. Dionysos, Artemis und Hekate wurden von Nymphen begleitet. Wenn Hekate hier als Nymphe angerufen wird, hebt das für mich ihren Aspekt als Göttin der Wildnis und Abgeschiedenheit in den Vordergrund. Auch wieder eine Verbindung zu Dionysos und ein Synkretismus mit Artemis. Auch das Hekate nicht nur eine Göttin ist, die über die Geister von verstorbenen Menschen herrscht, sondern das auch die Geister der Natur ihrem Einfluss unterstehen, da auch sie erdverbunden sind. Hekate erscheint im Mittelalter auch als einer der vielen Namen der Feenkönigin. Auch die jungfräuliche und ungebundene Gestalt der Göttin kommt mir wieder vor Augen.

Nährerin der Jugend: Dieser Aspekt der Göttin wird als Kourotrophos bezeichnet. Diesen Beinamen hat sie seit Hesiods Theogonie. Dort ist sie die Nährerin jeden Lebens, das je das Licht der Morgendämmerung erblickt hat. Dieser Aspekt deutet Hekates Einfluss auf Geburt und heranwachsen von Mensch und Tier aus. Doch auch in einer ambivalenten Form, denn durch den Tod nährt die Göttin das Leben und nur der Tod bringt neues Leben hervor. Alles wovon wir Menschen oder Tiere sich ernähren, hat einst gelebt und durch den Tod eines Lebewesens wird unser Leben erhalten (auch Pflanzen sind Lebewesen).

Die in den Bergen umherstreift: Der Beiname der Göttin ist hier Ouresiphoitin- die in Bergen schwelgt. Dieser Beiname deutet wieder ihre Verwandschaft zu Artemis an, als eine Göttin der abgeschiedenen Natur, der Wildnis, die Göttin streift (nachts) durch einsame Berge und Wälder. In denen Nymphen hausen und Rudel von Hirschen durch die Nacht ziehen. Einsam zieht die Göttin durch die nächtliche Natur, oder in Begleitung von ihrem Geisterschwarm, ihren heiligen Hunden oder ihren Nymphen.

Ich bete zu dir mächtige Jungfrau, sei hier bei unseren heiligen Einweihungsriten anwesend.
Und gewähre dem Boukolos* fortwährend deine Gnade: Diese Passage bildet den Abschluss der Anrufung der Hekate. Sie wird noch als Jungfrau bezeichnet (Koure) womit wieder ihre jugendliche Erscheinung und ihre Unabhängigkeit betont wird. Sie wird darum gebeten bei einem Einweihungsritual anwesend zu sein. Der Anrufende ist ein Priester der Dionysos Mysterien.  Auch hier wird wieder eine Verbindung zu Hekate und Dionysos geknüpft und auch das Hekate eine Schlüsselrolle in seinen Mysterien inne hatte. Auch wird am Ende das Ziel der Anrufung zum Ausdruck gebracht, Hekate soll über das Einweihungsritual der Mysterien wachen und während diesem Ritus anwesend sein. Wenn man heute die Hymne verwendet, kann man am Ende die Hymne abändern, so dass sie zu dem persönlichen Zweck der Anrufung passt, beispielsweise: Ich bete zu dir, mächtige Jungfrau, halte Unglück, Schaden und Böses von diesem Heim fern und segne uns mit Gutem, Glück, Erfolg und Macht. Nach der Hymne sollte die Göttin beopfert werden und ihr Gedankt werden.

Eine komplette Übersicht der Hymne an Museos, in der Hekate angerufen wird, findest du hier: Hymn to Muesos

Medeas Gebet an Hekate:

Veröffentlicht von hekatetempel am 7. März 2012
Veröffentlicht in: Hekate. Schlagwort: Hekate, Hekate Mond, herabziehen des Mondes, Medea, Ovids Metamorphosen. Hinterlasse einen Kommentar

Dieses Gebet der Hekate Priesterin und Hexe Medea, stammt aus Ovids Metamorphosen.

Medea spricht in Ovids Metamorphosen:

 

„Oh Nacht, vertrauteste Bewahrerin der Mysterien und all ihr goldenen Sterne, die ihr mit dem Mond dem Feuer des Tages folgt. Und du, dreigestaltige Hekate, du weißt was mich bewegt, komm zu mir mit murmelnden Spruch und kunstvollem Zauber. Und auch du Erde, du gibst uns Hexen unsere mächtigen Kräuter. Und all ihr Geister der Lüfte, der Winde, der Berge, Flüsse und Seen und all ihr Götter der Wälder und der Nacht, hört mich! Durch euch vermag ich es den Lauf der Flüsse zu ändern, wenn ich es will, fließen sie von ihren Mündungen hin, zu ihren Quellen und durch meinen Zauber zähme ich die stürmische See, oder peitsche sie auf, wenn sie ruhig ist, ich vertreibe die Wolken oder bringe die Wolken über die Erde, ich beruhige die Winde oder schüre sie zu toben, auch breche ich den Giftvipern ihre Fänge durch meine Beschwörungen, auch bringe ich schwere Felsen dazu sich zu bewegen, mächtige Eichen entzwurzel ich aus der Erde, selbst die Wälder. Ich lasse die Berge erzittern und die Erde beben und die Geister der Toten rufe ich aus ihren Gräbern. Und dich Luna ziehe ich vom Himmel herab!“

 

Hekate Psychopompos oder Hekate und die Toten

Veröffentlicht von hekatetempel am 14. Februar 2012
Veröffentlicht in: Hekate. Schlagwort: Aphodill Wiesen, Daimonen, Elysium, Hades, Hecate, Hekate, Hermes, Persephone, Propolos, Psychopompos, Seele, Seelenführer, Seelenführerin, Tartaros, Totenreich, Unterwelt. Hinterlasse einen Kommentar

Hekate by Jeff Cullen

Psychopompos ist ein griechisches Wort und bedeutet  Seelenführer. Damit waren Geister und Götter gemeint, die in der Lage waren die Geister von Toten in die Unterwelt zu führen. Zu diesen Gottheiten zählten Hermes, Anubis und Hekate.

Aus der antiken Weltsicht gab es nach dem Tod mehrere Möglichkeiten, was nach dem Tod geschieht.

Die erste Möglichkeit war als Geist auf der Welt der Sterblichen zu bleiben. Dies konnte aus verschiedenen Gründen passieren. Menschen die vor ihrer Zeit gestorben sind, blieben als Geister auf der Erde, vor allem junge Frauen die unverheiratet oder ohne Kinder verstarben, waren nach dem alten Glauben, besonders gefährdet ihren Weg in die Unterwelt nicht zu finden. Auch Menschen die keine ordentlichen Begräbnisse erhalten hatten. Doch auch Menschen die eines plötzlichen oder Gewaltsamen Todes gestorben sind. Man glaubte diese Geister würden in der Welt der Sterblichen umherirren, vor allem an Wegkreuzungen, Friedhöfen und Verbrennungsplätzen. Die Menschen brachten ihnen regelmäßig Opfergaben dar, um sich mit ihnen gut zu stellen. Da diese umherirrenden Geister durchaus in der Lage waren negativ auf die Lebenden einzuwirken. Die Göttin Hekate wurde als die Herrin über diese Geister gesehen und es heißt diese hätten die Göttin nachts begleitet, wenn sie mit ihren brennenden Fackeln über die Wegkreuzungen der Erde wanderte. Und es lag in der Macht der Göttin diesen Geistern Erlösung zu schenken und sie in die Unterwelt zu führen.

Die Unterwelt liegt unterhalb der materiellen Welt und wird von den Göttern Hades und Perssephone beherrscht.

In der Unterwelt gibt es drei Ebenen in die die Geister eingehen können. Zum einen die Asphodill Wiesen, ein neutrales Reich auf dem die Geister als Schatten existieren. Durch das trinken aus dem Lethefluss werden sie von ihren Erinnerungen und ihrer Persönlichkeit befreit und verbringen auf den Wiesen ihre weitere Existenz. Dieser Ort ist den meisten Geistern vorbehalten. Die zweite Ebene ist der Tartaros, ein tiefer und dunkler Ort, an dem die Geister verbannt werden, die Gräueltaten begangen haben. Ein Ort der Strafe. Und als dritte Möglichkeit befindet sich das Elysium in der Unterwelt, ein Reich der Glückseligkeit in der die Geister in ewiger Freude weiterleben. Dieses Reich ist besonderen Menschen vorbehalten, die durch ihre Taten den Segen der Götter erlangt haben. Auch sie mussten von dem Lethefluss trinken, doch einige wenige konnten in das Elysium eintreten ohne aus diesem Fluss trinken zu müssen- Menschen die in die Mysterien eingeweiht wurden, war es erlaubt ihre Erinnerungen und ihre Identität zu behalten.

Nachdem die Geister von Hekate oder Hermes in die Unterwelt geführt wurden (oder durch den Fährmann Charon über den Styx gebracht wurden) werden die Geister von ihnen auf eine Wegkreuzung geführt. An dieser wird entschieden in welches der Reiche die Geister weiter geführt werden. In den frühen Vorstellungen gibt es drei Richter an diesem Kreuzweg. In späteren Zeiten glaubte man Hekate würde über die Menschen richten und die Geister ihren entsprechenden Reichen zuteilen.

Somit haben Hekate und Hermes als Psychopompoi für die Menschen eine wichtige Bedeutung, durch ihre Intervention werden die Geister der Menschen in die Unterwelt geführt und in ihre jeweiligen Reiche. Und Hekate hat auch einen direkten Einfluss darauf, wer in welches Reich geführt wird.

Doch blieben die Geister ewig in der Unterwelt? In den alten Quellen wird nicht erwähnt ob der Tartaros, das Elysium und die Aphodill Wiesen ein ewiger Aufenthaltsort sind. Doch die Lebenden konnten durch nekromantische Rituale durchaus noch Kontakt zu den Geistern in der Unterwelt herstellen. Und ihnen für kurze Zeit durch Tieropfer Lebenskraft zuführen, somit ihnen während des Rituals ihre Erinnerungen und ihre Identität zurück bringen. Hekate spielt bei diesen Praktiken eine wichtige Rolle, da sie die Geister aus jedem der drei Reiche zu der Hexe, oder dem Nekromanten führen konnte, der Kontakt zu ihnen herstellen wollte. Und Hekate konnte die Geister aus jedem der drei Reiche, auch in ihrem nächtlichen Schwarm über die Erde führen, oder sie zu den Sterblichen herauf schicken.

In einigen philosophischen Strömungen und Mysterienkulten glaubte man an eine Wiedergeburt der Seele. Die Unterwelt war somit nur ein Ort der Erneuerung. Und wieder spielte Hekate als Psychopompos die Rolle, die Seelen aus der Unterwelt zu führen und in ihre neue Existenz. In dieser Rolle wird Hekate mit dem Mond verbunden, da dieser in der Spätantike als ein Übergangsort für die Seelen gedacht wurde. Eine Art Wegkreuzung an der die Göttin entscheidet, welchen Weg die jeweilige Seele einschlägt. Wird sie wieder auf die Erde geschickt um sich erneut zu inkarnieren, wird sie als Daimon neu entstehen und somit zu einem Mittler zwischen den Welten oder wird sie aus den Kreisläufen des Kosmos enthoben und geht in das Feuer des Urgöttlichen ein.

In der Spätantike glaubte man die Weltseele würde aus Hekate entspringen und wäre eine Emanation der Göttin. Die einzelnen Seelen wiederum entsprangen aus dieser Weltseele und wurden als Teile der Weltseele gesehen. Somit war Hekate ein Quell der Seelen, die als Seelenführerin über die Seelen wacht.

Auch für die Göttin der Unterwelt selbst. ist Hekate eine Führerin und Begleiterin. Hades hatte Persephone in die Unterwelt entführt und zu seiner Braut gemacht und seit dem bleibt sie ein drittel des Jahres in der Unterwelt und weilt zwei drittel des Jahres auf der Erde bei ihrer Mutter Demeter. Hekate führt Persephone bei ihrem jährlichen aufstieg aus der Unterwelt in die Welt der Lebenden und ebenso bei ihrem Abstieg aus der Welt der Lebenden in die Unterwelt und das Reich der Toten, wo sie als ihre Königin neben Hades herrscht.

Die Göttin hat ihre Wegkreuzung gewählt.

Veröffentlicht von hekatetempel am 13. Februar 2012
Veröffentlicht in: Hekate. Schlagwort: Hekate, Kreuzwege, Todtenberg, Wegkreuzung. Ein Kommentar

Über viele Jahre hinweg habe ich der Göttin Hekate, ihre Opfergaben auf eine bestimmte Wegkreuzung gebracht. Immer zu der selben, sowohl in der zeit des dunklen Mondes, als auch zu anderen Zeiten. Über die Jahre hat sich für mich eine starke Verbindung zu dieser Wegkreuzung aufgebaut. Vor fast zwei Jahren habe ich dort meine letzten Opfergaben an dieser Gabelung für Hekate nieder gelegt. Und mich von dem Genius Loci dieser Kreuzung verabschiedet. Denn zu der Zeit haben mein Mann und ich ein Haus in einem anderen Ort gekauft und für mich war es klar, das ich in Zukunft eine Wegkreuzung in diesem Ort aufsuchen werde um Hekate zu ehren. Natürlich hätte ich auch einfach die wenigen Kilometer zu meiner Wegkreuzung fahren können, doch das hat sich irgendwie nicht richtig angefühlt.

Nachdem wir uns in unserem Haus eingelebt hatten, begann ich beim Spazierengehen nach einer geeigneten Wegkreuzung zu suchen. Direkt im Ort befindet sich eine alte Wegkreuzung, an der auch eine alte Eiche steht. Doch direkt im alten Teil des Dorfes wäre für meine Riten kein geeigneter Ort, auch wenn diese Kreuzung wirklich eine besondere Atmosphäre hat. Ich bat damals die Göttin darum mich etwas zu führen und zu leiten um eine geeignete Kreuzung zu finden. Und ich fand drei Wegkreuzungen die sowohl abgelegen, als auch gut zu erreichen waren und dazu wirklich besonders sind. Die erste liegt auf einem Hügel, direkt am Waldrand. Ein ganz besonderer Ort, an dem nicht nur sensible Menschen die Kraft spüren können, die diesen Hügel erfüllt. Ich scheine auch nicht der einzige zu sein, der die Besonderheit dieses Hügels bemerkt hat. Etwas oberhalb der Wegkreuzung hat jemand Steinhaufen errichtet, ganz so wie es in früheren Zeiten üblich war- um die Ortsgeister zu ehren. Die andere Wegkreuzung befindet sich in einem kleinen Waldstück, das zwischen Feldern gelegen ist und durch das ein kleiner Fluss fließt. Ebenfalls ein besonderer Ort, vermutlich war er früher mal eine Streuobst Wiese und Weidefläche für Vieh, die dann mit der Zeit sich selbst überlassen wurde und verwildern konnte. Im Zentrum des kleinen Waldes wachsen noch alte und verwucherte Kirsch und Apfelbäume, Pappeln, Weiden, Birken, Weiß- und Schwarzdorn haben sich zwischen diesen ausgebreitet und um die alten Fruchtbäume herum. In diesem Waldstück gabeln sich zwei Wildpfade die von Hirschen benutzt werden zu einer Wegkreuzung (und ich wurde nachts dort schon öfter von ihnen bei meinen Ritualen „besucht“). Der dritte Kreuzweg befindet sich auf dem Todtenberg, dieser war ursprünglich ein Kultort der Germanen, der nach der  Christianisierung zu einer Richtstätte wurde. Der westlicheTeil des Berges hat eine wirklich negative Ausstrahlung, der östliche Teil hingegen fühlt sich sehr harmonisch an. Die Wegkreuzung liegt noch am östlichenTeil, grenzt aber an jenen Teil mit der negativen Aura.

Seitdem wir in unser Haus gezogen sind, habe ich regelmäßig an allen dieser Wegkreuzungen Rituale gemacht und Opfergaben für die Göttin und die Ortsgeister an ihnen dargebracht, sowohl alleine, als auch mit dem Zirkel. Jede von den Kreuzungen hat ihre Besonderheiten und jede von ihnen schafft einen mächtigen Zugang.  Und ich selbst hatte nie das Gefühl das ich eine von ihnen, den anderen vorziehe.

Doch seit Halloween hat sich das verschoben. Als wir eine Seelenprozession gemacht haben und für die Geister die ihren Weg bisher nicht gefunden hatten ein Tor geöffnet haben, hat Hekate die Wegkreuzung am Todtenberg in Besitz genommen. Die gesamte Atmosphäre auf dem Berg hat sich verändert und ich kann die Göttin an dieser Wegkreuzung sehr stark fühlen, auch ohne Rituale, Trance oder Meditationen. Sie erfüllt die Wegkreuzung und den Berg.

Und jetzt werde ich wieder alleine, als auch mit anderen die Göttin an einer festen Wegkreuzung ehren. Natürlich werde ich (wir) auch weiterhin Riten an den anderen beiden Wegkreuzungen abhalten, aber die Hekate Mahle,  in der Zeit des dunklen Mondes, werde ich (wir) ihr auf der Wegkreuzung darbringen, die sie selbst gewählt hat.

 

 

 

Der Schrein der Göttin

Veröffentlicht von hekatetempel am 11. Februar 2012
Veröffentlicht in: Hekate. Schlagwort: Andacht, Hecate, Hecate Ritual, Hecate Schrein, Hekate, Hekate Altar, Hekate Ritual, Hekate Ritus, Hekate Schrein, Mystik. Ein Kommentar

Dies ist ein Kapitel aus meinem Buch über Hekate, an dem ich schon seit einiger Zeit arbeite.

Wie alle anderen Texte dieser Homepage, untersteht dieser Text meinem Copyright.

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5. Kapitel

Der Schrein der Göttin

– …..Oh Hekate, meine auserkorene Helferin, die in den innersten Winkel

meines Hauses weilt und im Feuer meines Herdes wohnt……….

Euripides, Medea

In diesem Kapitel wird es jetzt praktischer und es wird darum

gehen, einen Schrein für die Göttin einzurichten und die ersten

Verbindungen zu ihr zu knüpfen.

Auch um Themen wie Opfergaben, Anrufungen und Verehrung

wird es in diesem Kapitel des Buches gehen.

Die Worte Schrein und Altar werden in den modernen heidnischen

und magischen Traditionen oft als austauschbar betrachtet. Wenn

ich in diesem Buch von einem Schrein spreche, meine ich damit

einen Ort, der einer oder mehreren Gottheiten geweiht ist

und als ein Ort zur Verehrung genutzt wird.

Wenn ich in diesem Buch von Altären spreche meine ich vor allem

eine Art Arbeitsfläche für magische Arbeiten.

Schon in der Antike hatte jeder Haushalt Schreine, für die Götter

der Familie und die Ahnen. Die Gottheiten wurden, als an den

Schreinen anwesend betrachtet und die Gottheiten und Ahnen

wurden an den Haushaltsschreinen der Familie geehrt und beopfert.

Neben dem Haushaltsschreinen wurde auch oft der Herd als ein

Schrein betrachtet in denen Göttinnen wie Hestia, Hekate und

auch die Ahnen sich offenbarten.

Schreine:

Als Schrein kann ein kleines Tischchen, ein Nachtschrank, eine

Kommode oder ähnliches dienen. Auch ein Tuch auf der Erde,

Holzscheiben oder Steine können zu Schreinen werden. Wichtig ist,

dass es einen persönlich gefällt und das der Schrein einen anspricht.

Essentiell auf einen Schrein sind nur mindestens eine lebendige

Flamme (eine Öllampe, Kerze, Teelicht etc.) und die Repräsentation

der Gottheit (Statue, Symbol).

Die Flamme auf den Schrein symbolisiert das Feuer des Lebens,

das alles durchströmt, das göttliche Feuer und auch die Macht und

den Segen der Gottheit, der der Schrein geweiht ist.

Die Repräsentation der Gottheit soll zum einen ausdrücken wem

der Schrein geweiht ist und zum anderen schafft diese

Repräsentation der Gottheit einen Fokuspunkt für dich, um dich auf

die Gottheit einzuschwingen. Mit der Zeit wird aus der

Repräsentation eine wirkliche Verbindung zu der verehrten

Gottheit. Die Kraft der Gottheit ist dann mit der Repräsentation

verbunden und durch die Statue oder das Symbol der Gottheit,

fließt ihre Kraft zu dir und in die Umgebung des Schreins.

Ein Schrein für Hekate:

In der Antike standen die Schreine der Göttin oft an dem Eingang

des Hauses, weil die Göttin als Schützerin der Hausschwelle

gedacht wurde. Heute ist dies für viele Menschen schlecht möglich,

zum einen weil die Hausflure wenig Platz bieten, zum anderen weil

man dort wenig Ruhe hat um sich auf die Göttin einzuschwingen

und sich mit ihr zu verbinden. Doch viele Anhänger der Göttin

haben eine Statue oder ein Bild von ihr über ihrem

Eingangsbereich, damit Hekate die Schwelle schützt und die

Menschen segnet, die durch diese Schwelle ein und ausgehen. Such

dir für deinen Schrein einen Platz in deiner Wohnung oder deinem

Haus, andem du dich sicher fühlst und du ungestört sein kannst.

Falls es dir nicht möglich sein sollte einen festen Schrein

einzurichten, ist es auch möglich den Schrein immer wieder auf

und abzubauen wenn du dich mit Hekate verbinden möchtest. Doch

ist ein fester Schrein, der immer für dich zugänglich ist eine bessere

Lösung.

Was ich jetzt zur Gestaltung des Schreins beschreibe, sind

Vorschläge, keine festen Anweisungen. Denn die Gestaltung des

Schreins ist eine sehr individuelle Sache und sie ändert sich, so wie

sich deine Verbindung zu Hekate verändert.

Die Repräsentation der Göttin:

Schön ist es, wenn du eine Statue der Göttin auf deinen Schrein

stellen kannst, doch ist es gerade bei Hekate schwer Statuen von ihr

zu bekommen. Im Anhang des Buches findest du Geschäfte bei

denen du eine Hekate Statue bestellen kannst. Wenn du

künstlerisch begabt bist, kannst du dir auch selbst eine Statue der

Göttin herstellen, vor allem ist diese dann automatisch mit deiner

Energie verbunden und eine Opfergabe an die Göttin, da du sie

selbst hergestellt hast.

Auch Bilder antiker Statuen oder moderner Darstellungen Hekates

können natürlich auf den Schrein gestellt werden um die Göttin zu

repräsentieren. Auf meinem Schrein hatte ich jahrelang

Ausgedruckte Bilder von ihr.

Doch auch andere Dinge können eine Repräsentation der Göttin

sein. Zum Beispiel die Darstellung eines Tieres, ein Stein, eins

ihrer Symbole etc.. Vor allem wenn du in einem Umfeld lebst,

indem du durch einen öffensichtlichen Schrein Probleme

bekommen könntest, sind solche Symbole eine gute Lösung.

Die Darstellung der Göttin ist traditionell im Zentrum des Schreins.

Die Flamme:

Die Flamme auf Hekates Schrein symbolisiert das Licht, den Segen

und die Macht der Göttin. Bei ihr ist es auch möglich statt einer

Statue oder Darstellung, sie durch die lebendige Flamme

darzustellen und sie als in der Flamme anwesend zu betrachten.

Ansonsten würde ich empfehlen zwei Flammen auf den Schrein zu

entzünden um die Fackeln der Göttin darzustellen und diese links

und rechts neben der Darstellung der Göttin anzuordnen.

Eine lange Tradition haben Öllampen, doch können auch Kerzen,

Innenfackeln oder Teelichter verwendet werden. Dies hängt von

deinem persönlichen Geschmack und Möglichkeiten ab.

Kerzenfarben die zu Hekate passen sind violett, weiß, schwarz, rot,

gelb, blau, grün, aber auch dies hängt stark mit deinen Assoziationen

zusammen, lass dich von deiner Intuition leiten.

Die Opferschale:

In diese Schale werden die Opfergaben gelegt, die du der Göttin

überreichst. Meiner Erfahrung nach sind vor allem tiefe Schälchen

gut geeignet, da du auch Flüssigkeiten opfern kannst.

Was du für eine Schale verwendest,

hängt wieder von deinem persönlichen Geschmack ab.

Traditionell wird die Opferschale in die Mitte des Schreins gestellt,

vor die Darstellung der Göttin. Möglich ist es auch die Opferschale an den Rand

des Schreins zu stellen, in die Nähe der Statue.

Symbole:

Traditionelle Symbole die mit Hekate verbunden sind:

Fackeln, Feuer, Licht, Dolche, Schlüssel, Stricke, Peitschen,

Schlangen, Amphoren, Schalen, gleichschenklige Kreuze, der

Mond, Sterne und die Sonne.

Welche dieser Symbole du auf deinem Schrein anordnest, hängt

wieder stark von deinen Vorlieben und deinen Erfahrungen mit

Hekate zusammen. Und wird sich so ändern, wie sich deine

Beziehung zu Hekate verändert. Einige haben aber auch einen

ganz praktischen Nutzen und waren vor allem Handwerkszeuge der

Menschen, die Hekate verehrten. Die Fackeln erhellten den Raum,

da Hekate vor allem in der Dunkelheit verehrt wurde und

symbolisieren das Licht der Göttin. In der Amphore wurde

geweihtes Wasser aufbewahrt, das benutzt wurde um zu segnen

oder um es der Göttin zu opfern oder andere Flüssigkeiten wie

Milch oder Wein als Trankopfer. Auch in der Schale wurden

geweihte Dinge aufbewahrt, wie geweihtes Wasser, Kräuter oder

Erde.

Auch Tiere sind Symbole der Göttin. Hekate ist traditionell mit

Hunden, Schlangen, Iltissen/Frettchen, schwarzen Lämmern, Löwinnen

verbunden und seit der Spätantike auch mit Katzen. In modernen

Zeiten werden ihr auch Krähen und Raben zugeordnet, Eulen,

Kröten, Frösche, Kaninchen und andere. Für mich persönlich

verkörpern vor allem schwarze Katzen und Schlangen die Kraft der

Göttin.

Mit Darstellungen dieser Tiere kannst du deinen Schrein

schmücken.

Kräuter und Pflanzen:

Hekate ist mit einer Vielzahl von Kräutern und Pflanzen

verbunden, mit ihnen kannst du deinen Schrein schmücken oder sie

getrocknet über deinen Schrein streuen. Ich verwende meist

Lavendel, Mohnsamen, Rosenblüten, Jasminblüten und Minze.

Räuchergefäß:

Räucherwerk wird seit der Antike genutzt um die Gottheiten zu

ehren und ihnen zu opfern. Praktisch ist einfach eine Schale die du

mit Sand füllst und darin dann die Räucherkohle oder die

Räucherstäbchen entzündest. Eine gute Alternative zu

Räucherkohle oder Stäbchen sind auch Räucherlampen. Ich nutze

meist ein Stövchen auf das ich ein Teesieb lege. Auf dem Teesieb,

werden durch ein Teelicht die Kräuter und Harze verbrannt. Oder auch

Kräuterbündel die an der Spitze angezündet werden.

Aufgabe:

Meditiere über einen Schrein für Hekate, welche Symbole, Farben,

Tiere etc. willst du verwenden um den Schrein der Göttin

einzurichten. Welche sind dir jetzt in diese Moment wichtig und

welche sprechen dich spontan an.

Suche eine Statue, ein Bild oder ein Symbol der Göttin, das du für

deinen Schrein verwenden willst. Halte die Augen nach einem

schönen scharfen Messer offen, nach einer Opferschale und einem

Gefäß für geweihtes Wasser, es kann eine Amphore sein, ein

Flakon, ein Fläschchen, ein Kelch, etc.. Halte auch deine Augen

nach einem schönen alten Schlüssel offen.

Bitte Hekate mit deinen eigenen Worten darum, dir dabei zu helfen

und dir die Dinge für ihren Schrein in dein Leben zu bringen.

Richte den Schrein für sie ein, lass dir dabei Zeit, nach und nach

werden immer wieder Dinge für deinen Schrein in dein Leben

kommen.

Praxis:

Wenn du deinen Schrein vorerst eingerichtet hast und du die

essentiellen Dinge gefunden hast (Flamme, Darstellung der Göttin,

Opferschale) kannst du mit der eigentlichen „Arbeit“ anfangen, doch

vorher ein paar grundsätzliche praktische Dinge.

Opfergaben- Sinn und Zweck von Opfern:

Opfergaben geben den Gottheiten Energie, diese Energie nutzen sie

um sich in unserem Leben zu manifestieren. Opfergaben sind auch

ein Ausdruck der Dankbarkeit, man gibt einen Teil von dem

zurück, das die Götter einen geschenkt haben. Opfergaben können

Nahrungsmittel sein, Kräuter, Räucherungen, aber auch Gedichte,

handgearbeitete Gegenstände, Lieder, die eigene Zeit und Energie.

Jede Gottheit hat ihre eigenen Vorlieben, welche Opfergaben sie

bevorzugt. Selbstgemachte Opfergaben haben größere Energie, als

Opfergaben die man gekauft hat. Deswegen werden die Opfergaben

vor der Opferung gesegnet und mit Kraft aufgeladen.

Ein Wort zu Tieropfern: In der Antike war es üblich den Göttern

Tiere zu opfern. Doch haben die Götter vor allem das Blut und die

Eingeweide der Tiere als Opfer bekommen. Das Fleisch der Tiere

wurde von den Anhängern gegessen und die Tiere wurden vor dem

Opfer respektvoll behandelt und als heilig betrachtet. Das ganze

Opfertier wurde verarbeitet, weil nichts unentbehrlich war. Es geht

bei dem Opfer also nicht um das Sinnlose töten eines Tieres,

sondern um das Ernähren. Das Tier wurde den Menschen von den

Gottheiten geschenkt uns sie bekommen einen Teil ihres

Geschenkes als Dank zurück (das Blut) und dadurch wurde den

Gottheiten wieder Kraft zugeführt. Ein Geben und Nehmen. Heute

praktizieren die meisten Neuheiden keine Tieropfer mehr, weil sich

einfach die Lebensumstände geändert haben. Traditionelle

Opfergaben an Hekate sind Kuchen, Brot, Fisch, Kekse, Honig,

Milch, Früchte (Granatapfel, Feigen, Trauben oder was dir geeignet

erscheint).

Weihung und Segnung:

Halte deine Hände über den zu segnenden Gegenstand. Visualisiere

wie ein helles Licht durch deine Hände in den Gegenstand fließt,

visualisiere wie alles negative und unreine aus dem Gegenstand

herausfließt, wie dunkler Nebel. Visualisiere die Gegenstände als

rein und wie sie von innen heraus strahlen. Sprich dann Worte des

Segens. Zum Beispiel: Diese Opfergaben weihe und segne ich im

Namen Hekates, mögen sie mit Licht erfüllt sein, mögen sie rein

sein, mögen sie heilig sein. So sei es.

Geweihtes Wasser:

Geweihtes Wasser gibt es in allen Religionen und Kulten, das

Wasser wird gereinigt und geweiht im Namen einer Gottheit und

wird dann verwendet um zu reinigen und zu segnen.

Fülle eine Schale mit etwas Wasser, füge etwas Salz und wenn du

magst ätherische Öle hinzu (Lavendel, Rose, Jasmin, Anis als

Beispiele). Halte deine Hände über das Wasser und segne es wie

oben beschrieben. In der Antike wurde dann oft noch ein

brennender Zweig in das Wasser getaucht. Um zu symbolisieren,

dass das göttliche Feuer in dem Wasser anwesend ist

(Lorbeerblätter eignen sich dazu gut). Dieses Wasser kannst du

jetzt verwenden um dich selbst zu reinigen und zu segnen, um es

der Göttin zu opfern oder um Gegenstände zu reinigen und zu

segnen.

Den Schrein segnen:

Wenn du die Essentiellen Dinge auf deinem Schrein arrangiert hast,

bestreue ihn mit geweihten Kräutern, besprenkle ihn mit geweihtem

Wasser und beräuchere ihn mit dem Rauch von geweihten Kräutern

und Harzen (Weihrauch, Myrrhe, Styrax, Lavendel, Salbei,

Wacholderbeeren, Zeder, Zypresse als Beispiele).

Sag dabei jeweils, dass du diesen Schrein zu ehren der Göttin

Hekate reinigst, segnest und ihn ihr weihst. Visualisiere wie alles

negative und unreine sich von dem Schrein entfernt und wie er in

hellem Licht, von innen heraus erstrahlt.

Die ersten Kontakte:

Jetzt geht es darum die ersten Kontakte mit Hekate zu knüpfen.

Wenn du deinen Schrein vorbereitet und geweiht hast, überlege dir

was du der Göttin bei deiner ersten Begegnung mit ihr, opfern

willst. Vielleicht etwas selbstgebackenes Brot oder

selbstgemachten Kuchen, den du mit Honig bestreichst. Es genügt

wenn du eine Scheibe Brot oder ein Stück Kuchen opferst.

Ausserdem brauchst du etwas geweihtes Wasser, eine Mischung

aus drei geweihten Kräutern (Rosenblüten, Lavendel, Minze als

Beispiel), ein Lorbeerblatt (getrocknet) und eine Räucherung (wenn

du keine Räucherung verwenden willst, kannst du auch getrocknete

Kräuterbündel entzünden).

1. Knie dich vor deinen Schrein, nimm ein paar tiefe Atemzüge

und entspann dich.

2. Entzünde die Flammen auf deinem Schrein, beobachte das

Feuer und das Licht das sich ausbreitet. Schließe deine Augen

und visualisiere einen Kreis aus Licht, der dich umgibt, du

bist sicher und geschützt in diesem Licht. Wenn du die

Flammen entzündest, sage das du diese Flammen zu ehren

von Hekate entzündest.

3. Erde und zentriere dich.

4. Weihe deine Opfergaben.

5. Nimm ein Paar tiefe Atemzüge, schließe deine Augen, hebe

deine Hände mit den Handflächen nach oben und rufe die

Göttin zu dir. Sprich eine Anrufung an sie, entweder eine

Traditionelle, wie die Orphische Hymne oder lass die Worte

aus deinem Herzen kommen. Zum Beispiel:

„Hekate, Hekate,

Hekate, Herrin über die Erde, den Himmel und das Meer,

Herrin über Geburt, Leben und Tod, Lichtbringerin, Nährerin

des Lebens, Torhüterin, Göttin der Magie, Herrin über all die

Veränderungen im Leben, über all die Schwellen und

Übergänge, Göttin der Kreuzwege. Ich bitte dich sei hier

anwesend und gewähre mir deinen Segen.“

Öffne dich für die Anwesenheit der Göttin, visualisiere eine

Energie die in deinen Lichtkreis strömt, welche Farbe hat

diese Energie, wie fühlt sie sich an? Die Energie verdichtet

sich vor dir und eine Frau erscheint vor dir, hinter deinem Schrein.

Wie sieht sie aus? Nimm dir Zeit für diesen Schritt und achte

auf deine Wahrnehmungen.

6. Grüße die Göttin mit deinen eigenen Worten, zum Beispiel:

„Sei gegrüßt Mutter und Herrin, lichtbringende Jungfrau, Schlüsseltragende Herrscherin des Alls.“

7. Öffne dich für die Göttin, visualisiere wie die Kraft der Göttin

in dich Fließt und sich mit deiner Kraft verbindet, gleichzeitig

fließt Kraft von dir zu der Göttin, Versuche zu fühlen wie die

Kraft der Göttin in dir zirkuliert, den Kreislauf der Kraft

zwischen dir und ihr. Nimm dir wieder Zeit für diesen Schritt

und achte auf deine Wahrnehmungen.

8. Wenn du glaubst es ist genug, öffne deine Augen und

übergebe ihr deine Opfergaben. Entzünde für sie das

Räucherwerk und sage dabei Worte die aus deinem Herzen

kommen- zum Beispiel:

„Göttin dieses Räucherwerk

entzünde ich dir zu ehren, möge es dein Herz erfreuen.“

Entzünde das Lorbeerblatt und lasse es in der Opferschale

abbrennen, streue drei Priesen der Kräutermischung in die

Schale und lege auch dein Speiseopfer mit hinein. Nimm dein

Gefäß mit dem Weihwasser in deine Hand und halte es über

die Opferschale. Sprich Worte die aus deinem Herzen

kommen- beispielsweise:

„Hekate nimm diese einfachen

Opfergaben an, als Zeichen meiner Dankbarkeit und meiner

Verehrung.“

Schütte drei mal Wasser in die Opferschale und bitte Hekate

um ihren Segen. Danach benetzt du deine Stirn mit dem

Wasser in der Gewissheit, dass sie dich gesegnet hat.

9. Beobachte deinen Schrein mit allen Sinnen, schließe deine

Augen und öffne dich für die Göttin. Visualisiere wie sie vor

dir Steht und bitte sie um ihre Kraft und ihren Segen,

visualisiere wie die Kraft der Göttin dich ausfüllt. Achte auf

all deine Wahrnehmungen dabei. Wenn der Kraftstrom

nachlässt oder du meinst es ist genug, werde innerlich ruhig

und meditiere einige Minuten. Wenn es dir schwer fällt dich

fallen zu lassen, dann meditiere über Hekate, ihre Symbole, ihr Tiere und deren

Bedeutung, etc..

10.Danach dankst du der Göttin mit eigenen Worten und bittest

sie darum dich zu führen und zu schützen. Bitte sie darum

hier an diesem Schrein mit einem Teil ihrer Kraft anwesend

zu bleiben.

11.Konzentriere dich auf den Lichtkreis und visualisiere wie er

sich langsam auflöst um dich herum, jetzt bist du wieder in

der alltäglichen Welt.

12.Lass die überschüssigen Energien wieder in die Erde fließen.

13.Lass die Kerzen noch etwas brennen oder lösche sie.

14.Die Opfergaben übergibst du einem fließenden Gewässer,

vergräbst sie in der Erde oder bringst sie auf eine

Wegkreuzung.

Diese Andacht wiederholst du in der nächsten Zeit so oft wie es dir

möglich ist, am besten täglich. Anfangs wird es dir vielleicht

schwer fallen richtig reinzukommen und es kann sein das du am

Anfang nicht gleich die Energien wahrnehmen kannst. Doch all die

ist eine Frage der Zeit und wenn du diese Andacht regelmässig

durchführst, wirst du mit der Zeit immer besser werden und deine

Verbindung zu Hekate wird sich vertiefen.

Alle weiteren Übungen bauen auf dieser Andacht auf, also nimm

dir die Zeit sie regelmässig zu vollführen. Die Andacht kann je

nach deiner Zeit, von 15 Minuten bis hin zu einer

Stunde gehen.

Diese Andachten helfen dir einen Fokus zu schaffen und dich mit Hekates

Energie und Kraft vertraut zu machen und mit ihr eine dauerhafte Verbindung

aufzubauen.

Gleichzeitig schult dich diese Andacht in der Kunst der Visualisation, der

Energie Wahrnehmung und öffnet dich für die Segnungen der Göttin.

Diese Art von Andachten gehören zur Mystik, dem direkten Erfahren und

Erleben der Gottheiten.

Zu den Opfergaben nochmal:

Du musst Hekate nicht jeden Tag Speiseopfer darbringen, die

Opferung von Wasser, Kräutern und Räucherung sind aber

essentiell. Statt den Kräutern kannst du ihr auch Erde von einem

besonderen Platz opfern, Mohnsahmen oder auch Salz.

Wann du ihr Speiseopfer darbringst, hängt von deinem Gefühl ab,

du wirst wissen wann dies nötig ist.

Essentiell ist dies allerdings zu Schwarzmond, bring ihr in

dieser Zeit ein Speiseopfer an deinem Schrein dar und bringe dieses

dann an eine Wegkreuzung. Danke ihr zu Schwarzmond für ihre

Segnungen während des Monats. Und um dieses Opfer wird es im

nächsten Kapitel gehen, doch werde erst mit der Andacht sicher

und vertraut bevor du weiter liest. Ich opfere ihr auch Speisen zur

Zeit des vollen Mondes und oft auch zu Neumond (wenn die erste Sichel

zu sehen ist).

Hekates Prozession

Veröffentlicht von hekatetempel am 3. Februar 2012
Veröffentlicht in: Hekate. Schlagwort: dunkle Mutter, Göttin Meditation, Göttin Trance, Geister, Hekate Meditation, Hekate Ritual, Hekate Trancereise, Jungfrau, Neumond, Prozession, Schwarzmond, Theurgie, Totengeister, Trance, Trancereise. Hinterlasse einen Kommentar

Hekate by Jeff Cullen.

Führe diese mentale Projektion während des Übergangs vom dunklen Mond zum neuen Mond durch, oder an einem anderen Zeitpunkt des Übergangs, wie den vier großen Hexensabbaten.

Schaffe je nach deiner Ritualstruktur einen geschützten und heiligen Raum, entzünde Kerzen für die Göttin Hekate und halte Opfergaben für sie bereit (Brot, Fisch, Eier, Käse, Kuchen, Honig, Milch, Wein beispielsweise) und eine Opferschale.

Ablauf:

Nachdem du um dich einen heiligen und geschützten Raum geschaffen hast, geh in eine leichte Trance. Stell dir vor du würdest tiefer und tiefer in die Erde sinken, fühlen das Sinken in die Tiefe.

Wenn du in der Trance bist, fühle in deinen Körper hinein. Stell dir vor, deine Seele tritt aus deinem Körper heraus, fühle wie du deinen Körper verlässt. Stell dir bildlich vor wie du in deinem heiligen Raum stehst, betrachte die Kerzen und die Opfergaben. Dreh dich um und sehe deinen Körper an, wie er ruhig da sitzt oder liegt. Achte auf deine Eindrücke und Gefühle.

Stell dir vor du würdest leichter und leichter werden und du beginnst zu schweben, du steigst stetig nach oben, bis du dein Heim verlässt. Fühle die kalte Nachtluft, sieh die Sterne über dir leuchten.

Lass dich einfach ziellos durch die Nacht treiben, wie ein leichter Same im Wind.

Ein Nebel zieht auf und du bist vollkommen von Nebelschwaden umgeben, du siehst nichts als Nebel. Du wirst schwerer und schwerer und sinkst langsam wieder zu Boden, fühle wie du den Erdboden mit deinen Füßen berührst, fühle wie du wieder fest auf der Erde verankert bist. Um dich herum ist nichts als Nebel. Dieser beginnt dünner und dünner zu werden bis er sich lichtet und du wieder klar sehen kannst.

Du stehst auf einem uralten und ausgetretenen Feldweg. Aus alten Steinen vor Jahrhunderten gefertigt. Um dich herum erstrecken sich Felder und vereinzelte Bäume, in der Ferne sind Hügel die von Wald bedeckt sind. Der Weg erstreckt sich unendlich von dir fort, in beide Richtungen. Du überlegst in welche Richtung du gehen willst, doch du verharrst einfach auf dem Weg, wie erstarrt, ziellos wartest du einfach auf diesem Weg. Über dir leuchten die Sterne, die Nacht ist ruhig und friedlich.

In der Ferne hörst du das Bellen von Hunden. Das Bellen wird immer lauter, so als würde es näher kommen. Du schaust den Weg entlang, das Bellen kommt näher und näher, es bewegt sich auf dich zu.

In der Ferne siehst du jetzt zwei Lichter, die parallel auf dich zukommen. Sie kommen immer näher, und je näher das Licht kommt, desto lauter wird das bellen.

Jetzt siehst du das die Lichter zwei Flammen sind, die sich in der Dunkelheit auf dich zu bewegen,

Vor diesen Lichtern bewegt sich etwas und drei große Schatten laufen auf dich zu.

Du erkennst das es drei riesige Hunde sind, schwarz wie die Nacht. Sie laufen auf dich zu, erst willst du weglaufen, doch du kannst dich nicht rühren, wie angewurzelt stehst du da. Bellend laufen sie auf dich zu. Kommen näher und näher. Doch sie scheinen dich gar nicht zu bemerken, sie laufen einfach an dir vorbei, den Weg entlang. Du schaust ihnen nach. Dann hörst du Schritte, die auf dich zugehen, laute Schritte so als würde eine Armee von Menschen auf dich zu schreiten. Die Flammen sind Näher gekommen und du erkennst das die Flammen zwei Fackeln sind, die von einer Frau gehalten werden. Sie trägt ein schwarzes Kleid mit goldenen Verzierungen. Auch ihr Haar ist schwarz. Die Frau ist jung und wunderschön, doch sie strahlt Macht und Autorität aus. Du erkennst das sich in ihrem Haar lebendige Schlangen winden du kannst ihr zischen hören,

Die Göttin schreitet auf dich zu, instinktiv gehst du einen Schritt zurück und machst ihr den Weg frei, ein lächeln bildet sich auf ihren Lippen. Schweigend geht sie an dir vorbei, nur einige der Schlangen in ihrem Haar neigen ihre Köpfe in deine Richtung und mustern dich.

Die Göttin ist mit ihren Fackeln an dir vorbei geschritten. Und du schaust ihr nach. Doch die Schritte die auf dich zugehen werden lauter und lauter und du siehst das ein Zug von Menschen auf dich zugeht. Wieder machst du den Weg frei. Und die Prozession geht an dir vorbei. Hunderte von Menschen folgen der Göttin auf diesem alten Weg. Männer, Frauen, Kinder, Menschen aller Altersklassen. Ruhelose Geister die ihren Weg verloren hatten, die nicht die Schwelle überschreiten konnten. Sie folgen den Fackeln der Göttin, wie die Motten dem Licht folgen.

Wahrscheinlich wissen sie nicht mal warum. Du kannst ihr Leid spüren, einige klammern sich an ihr altes Leben, sie sind viel zu jung gestorben. Andere sind voller Zorn und voller Hass, zerfressen bis aufs Innerste. Andere sind einfach nur verwirrt, sie wissen nicht das sie Tot sind, sie ließen sich einfach treiben, bis die Göttin ihren Weg kreuzte.

Und dann spürst du das in der Prozession der Göttin auch andere Wesen zwischen den Geistern laufen, Seelen von Menschen die genau wie du ihren Körper verlassen haben. Einige von ihnen bewusst, andere unbewusst. Sie laufen zwischen den Geistern. Und auch du reihst dich jetzt in die Prozession ein. Folgst still der Göttin.

Du Folgst ihr und gehst mit der Prozession den Weg entlang. Immer wider kommt ihr an Wegkreuzungen an denen der Weg sich gabelt, immer wieder reihen sich andere Seelen und Geister in den Zug ein. Mal verläuft der Weg gerade, mal macht er Kurven. Du verlierst das Zeitgefühl und lässt dich einfach in der Prozession mit treiben.

Irgendwann merkst du das sich etwas verändert, die Prozession wird langsamer und ihr geht auf eine riesige Wegkreuzung zu.

In der Mitte der Kreuzung steht die Göttin mit ihren Fackeln und um sie herum versammeln sich die Geister, umrunden und umgeben sie.

Sie lächelt, alle Geister und Seelen haben sich um sie versammelt.

Das Feuer ihrer Fackeln flammt auf und wird heller und heller, das Licht breitet sich über die gesamte Wegkreuzung aus und blendet dich, du kannst nichts mehr sehen außer dieses gleißende Licht. Freude und Frieden überkommt dich, du fühlst dich leicht und unbeschwert. Das Licht reinigt dich und füllt dich aus, reinigt dich von allen Sorgen und jedem Kummer.

Dann ebbt das Licht ab und du siehst wieder die brennenden Fackeln der Göttin.

Doch die Göttin hat sich verändert. Sie ist kleiner, ein junges Mädchen von vielleicht dreizehn Jahren steht mit riesigen Fackeln auf der Wegkreuzung. Viel zu groß für ihre kleinen Arme.

Sie trägt ein weißes Kleid mit goldenen Verzierungen an Saum und Kragen.

Ihr Haar ist hell und ihr Kopf ist von einer Krone aus strahlenden Sternen gekrönt.

Die Schmale Sichel des neuen Mondes leuchtet über ihrer Krone aus Sternenschein.

Obwohl sie ein Mädchen ist, strahlt sie ein ungeheures Alter aus, sie ist älter als die Zeit selbst.

Ein weises, wissendes Lächeln ziert ihr junges Antlitz.

Du siehst, dass die Wegkreuzung leerer ist, die Geister sind verschwunden, nur noch vereinzelt stehen andere Menschen auf der Wegkreuzung und jeder von ihnen ist in ein helles strahlen gehüllt. Auch du selbst strahlst wie ein Stern in der Dunkelheit.

All die Menschen die noch anwesend sind, sind lebendig, Menschen wie du, die ihren Körper verlassen haben.

Ihr alle seht die Göttin an, sie segnet euch durch das Licht ihrer Fackeln. Ihr Feuerschein spiegelt sich in dem Licht wieder, das eure Seelen erfüllt.

Sie spricht zu euch:

„Ihr seit Kinder der Erde, doch euer Ursprung liegt jenseits des Sternenlichtes,

strahlt wie ein Stern in der Dunkelheit, meine Kinder, lasst euer inneres Feuer scheinen

für die Welt!“

Das Licht der Fackeln wird wieder hell und blendet dich, wieder wirst du gereinigt und gesegnet, mit Kraft erfüllt durch das Licht der Göttin.

Das Licht lässt nach und du befindest dich wieder in deinem heiligen Raum, du siehst die brennenden Kerzen, deinen Körper wie er ruhig sitzt oder liegt. Das Strahlen und Leuchten deiner Seele erfüllt den Raum. Geh auf deinen Körper zu, geh in diesen hinein. Das Strahlen deiner Seele breitet sich in deinem Körper aus, auch dieser beginnt zu leuchten wie ein Stern.

Kehre zurück aus der Trance, öffne deine Augen. Komm wieder ins hier und jetzt.

Ruf die Göttin Hekate an, bei dir zu sein.

Dann segne die Opfergaben für die Göttin, lass etwas von deinem inneren Licht in die Opfergaben fließen und stell dir vor, die Opfergaben beginnen zu leuchten und zu strahlen.

Dann leg (bzw. gieße) die Opfergaben in die Opferschale.

Sag dabei mit deinen eigenen Worten, dass du dieses Opfer für die Göttin Hekate darbringst und für die ruhelosen Geister, auf das sie ihren Weg finden mögen.

Danke Hekate für ihre Segnungen und löse dein Ritual auf, je nach deiner Ritualstruktur.

Bring die Opfergaben dann später auf eine Wegkreuzung.

 

Hekate Tempel Projekt

Veröffentlicht von hekatetempel am 16. Dezember 2011
Veröffentlicht in: Hekate. Schlagwort: Friedwald, Hecate Tempel, heiliger Wald, Hekate Schrein, Hekate Tempel, Temenos, Tempel. Ein Kommentar

Seit einigen Jahren habe ich die Vision, einen Tempel für die Göttin Hekate ins Leben zu rufen.

In den letzten Jahren lag diese Vision irgendwie brach, sie war zwar noch im Hinterkopf, aber ruhte vor sich hin.

Jetzt seit einigen Wochen beginnt dieses Ziel wieder in meinem Inneren zu arbeiten.

 

Natürlich müsste dieses Projekt nicht gleich etwas großes sein. Im Moment schwebt mir als eine machbare Möglichkeit vor, ein Stück Land zu kaufen und dort einen Schrein für die Göttin zu errichten. Dort dann einen heiligen Wald anzupflanzen aus Bäumen die eine Verbindung zu Hekate haben (Weiden, Eichen, Pappeln, Eiben, Zypressen) und dort dann für Hekate offene Rituale zu organisieren. Vielleicht auch einen Friedwald aus diesem Wald zu machen, wo Menschen ihre Asche bestatten lassen können.

Vielleicht würde dieses Projekt mit der Zeit auch wachsen, so dass ein Gebäude errichtet werden kann, als Tempel für die Göttin.

 

Hekate Invokation

Veröffentlicht von hekatetempel am 15. Dezember 2011
Veröffentlicht in: Hekate. Schlagwort: Hecate, Hecate Incokation, Hecate Invocation, Hekate, Hekate Antufung, Hekate Beschwörung, Hekate Invocation, Hekate Invokation, Hekate Ritual. Hinterlasse einen Kommentar

Eine Invokation ist eine Praktik, bei der die Kraft einer Gottheit (oder eines Geistes, Daimons, Elements,) in einen Menschen, ein Objekt oder einen Gegenstand hineingerufen wird, oder das Wesen der Gottheit selbst.

Die Kraft von Gottheiten kann in heilige Gegenstände geleitet werden, wie Statuen, Talismane, Symbole, auch in Tiere, Orte oder in Menschen.

Wenn Menschen eine Gottheit invozieren, gehen sie eine starke Verbindung mit dieser Gottheit ein.

Ich möchte hier eine Praktik vorstellen um die Kraft von Hekate zu invozieren. Hierbei geht es um Selbstermächtigung und mystische Erfahrung, es geht nicht darum ein Gefäß für die Göttin zu werden, sondern nur um sich mit ihrer Macht zu verbinden.

Zeitpunkt: Abend oder Nacht, nach Sonnenuntergang.

Ort: Schrein der Göttin, Wegkreuzung oder anderer Schwellenort.

Vorbereitung:

Schaffe ein Ritual mit der dir vertrauten Struktur. Sinnvoll ist es sich vor und während des Rituals zu reinigen und in eine leichte Trance zu gehen.

Rufe die Göttin an und bitte sie darum dich zu hören und bei deinem Ritual anwesend zu sein.

Invokation:

Stell dich aufrecht vor den Schrein der Göttin oder in das Zentrum der Wegkreuzung (bzw. des Schwellenortes).

Hebe deine Arme zum Himmel, visualisiere das Licht der Sterne und des Mondes, öffne dich innerlich für die Kraft der Göttin und sprich oder intoniere immer wieder den Namen Ourania. Dann sprich: “ Ich beschwöre die Macht Hekates aus den höhen des Himmels, aus dem Licht der Sterne, aus dem Schein des Mondes und der Dunkelheit der Nacht.“ Stell dir vor, wie die Kraft der Göttin vom Himmel aus, durch deine Hände in dich fließt. Spüre die Kraft.

Dann lass deine Arme sinken, bis sie auf Höhe deiner Schultern sind. Visualisiere die uralten Meere, sieh den Dunst aufsteigen aus den Wogen der Meere, sieh wie der Dunst hoch zu den Wolken reist und als Regen wieder zur Erde fällt, alle Gewässer sind miteinander verbunden. Sprich oder intoniere immer wieder den Namen der Göttin Einalia. Dann sprichst du: „Ich beschwöre die Macht Hekates aus den weiten der Meere, aus den heiligen Quellen, aus den Flüssen, Seen und Gewässern.“ Stell dir vor die Kraft fließt aus den Gewässern durch deine Arme in dich und erfüllt dich.

Lass deine Arme sinken, bis sie hinunter zum Erdboden zeigen. Visualisiere die Erde, Felder, Wiesen, Wälder, Wegkreuzungen, Friedhöfe, Höhlen, Sümpfe. Sprich oder intoniere immer wieder den Namen der Göttin Chtonia. Dann sprichst du: Ich beschwöre die Macht der Göttin aus den Tiefen der fruchtbaren Erde, aus den heiligen Wegkreuzungen, aus den Friedhöfen und Gräbern, aus Höhlen und Sümpfen und wogenden Feldern.“ Visualisiere und spüre wie die Macht der Göttin aus der Erde, durch deine Arme, in dich hinein fließt.

Dann knie dich auf den Boden und berühre die Erde. Stell dir die Unterwelt vor, die in den Tiefen der Erde verborgen ist. Das Reich der chtonischen Götter. Sprich oder intoniere immer wieder den Namen der Göttin Aidonaia und sprich danach: „Ich beschwöre die Macht der Göttin Hekate aus der Unterwelt, die Weisheit der Ahnen, die Macht der Geister, möge die Macht der dunklen Jungfrau mich erfüllen, beim Licht der unterweltlichen Sonne.“ Visualisiere wie aus der Unterwelt die Kraft der Göttin in dich fließt, stell dir vor Schlangen winden sich um deine Arme, spüre die Macht der Göttin.

Dann bleib knien und hebe die Arme wieder zum Himmel, die Handflächen sind nach oben gewandt. Konzentriere dich auf die himmlischen Sphären, das Reich der olympischen Götter. Sprich oder intoniere immer wieder den Namen der Göttin Angelos und sprich dann: “ Ich beschwöre die Macht der Göttin Hekate aus den himmlischen Sphären, möge sie mich mit dem Segen der hohen Götter verbinden, möge die Macht der lichbringenden Jungfrau mich erfüllen, beim Licht der ewigen Sonne.“ Visualisiere das helle und strahlende Licht von Hekates Fackeln. Es fließt durch deine Hände in dich. Auf deinen Handflächen beginnen Flammen zu lodern, du hältst das Feuer der Götter in deinen Händen. Überkreuze deine Arme über deiner Brust und stell dir vor, du verleibst dir die Flammen ein und die Macht und das Feuer der Göttin erfüllen dich. Sprich oder intoniere immer wieder Phosphoros.

Dann visualisiere das in deinem Solarplexus ein bronzener Schlüssel in dem Licht und den Flammen erscheint. Intoniere oder sprich immer wieder Kleidoukos.

Verharre in der Macht und dem Segen der Göttin. Du kannst die Kraft auch nutzen um Menschen, Dinge, Orte oder Geister zu segnen, oder du kannst symbolische Handlungen durchführen um Zauber im Namen der Göttin zu weben.

Danke der Göttin mit eigenen Worten, leite die Kraft in die Erde und verabschiede dich von der Göttin. Beispielsweise durch meine Devokation an Hekate- visualisiere dabei, wie die Kraft dich bei jedem der Reiche wieder verlässt.

Löse dein Ritual auf, je nach den Strukturen die du verwendest.

Hekate danken

Veröffentlicht von hekatetempel am 10. Dezember 2011
Veröffentlicht in: Hekate. Schlagwort: Dank, Devokation, Hecate, Hecate Ritual, Hekate, Hekate Ritual, rituelle Entlassung. Ein Kommentar

Ich möchte hier eine Praktik vorstellen um der Göttin Hekate nach Ritualen, Anrufungen oder Gebeten zu danken.

Ich benutze diese Praktik um mich von ihr zu verabschieden, nachdem ich mich mit ihr und ihrer Kraft verbunden habe.

Ablauf:

Stehe aufrecht vor dem Schrein der Göttin, oder an dem Ort an dem du die Göttin angerufen hast.

Hebe deine Arme zum Himmel empor. Konzentriere dich auf die Macht des Himmels, der vom Licht des Mondes und der Sterne erhellt wird.

Sprich: „Ich danke dir Hekate, beim Himmel und dem Licht der Sterne und des Mondes, die dein Haupt krönen.“

Lass deine Arme etwas sinken bis sie auf der Höhe deiner Schultern sind.

Konzentriere dich auf die Meere, Flüsse, Seen und Gewässer, auf die Feuchtigkeit die in der Luft ist und alle Gewässer miteinander verbindet.

Sprich: „Ich danke dir Hekate, bei den Meeren und Gewässern und deine heiligen Quellen die dein Blut enthalten.“

Lass deine Arme nach unten sinken, bis sie zum Boden gewandt sind.

Konzentriere dich auf die fruchtbare Erde.

Sprich: „Ich danke dir Hekate, bei der fruchtbaren Erde die alles Lebendige nährt, bei der Erde die dein Leib ist und dich umgibt wie ein Mantel.“

Knie dich hin und berühre den Boden.

Konzentriere dich auf die Unterwelt.

Sprich: „Ich danke dir Hekate bei den Geistern der Unterwelt“.

Bleibe auf dem Boden knien und hebe die Hände wieder zum Himmel empor.

Konzentriere dich auf die himmlischen Sphären.

Sprich: „Ich danke dir Hekate, bei den himmlischen Sphären und den Daimonen die uns in deinem Namen schützen und führen.“

Danach stell dich aufrecht hin, verschränke deine Arme vor deiner Brust. Du bist immer mit dem Licht der Göttin verbunden, denn es scheint in deinem inneren. (Stell dir vor, in deinem Solarplexus leuchtet ein Licht, eine Flamme, das Feuer der Göttin.

Es ist auch möglich die verschiedenen Aspekte der Göttin mit ihren alten Namen zu benennen:

Himmel: Ourania

Meer: Einalia

Erde: Khtonia

Unterwelt: Aidonaia

Himmlische Sphären: Angelos

Und beim Licht im Inneren: Phosphoros

Mit Daimonen sind hier nicht die christlich interpretierten Dämonen gemeint, sondern die Daimonen als Mittler zwischen Menschen und Göttern und als persönliche Schutzgeister (Agatos Daimon).

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