Dies ist ein Kapitel aus meinem Buch über Hekate, an dem ich schon seit einiger Zeit arbeite.
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5. Kapitel
Der Schrein der Göttin
– …..Oh Hekate, meine auserkorene Helferin, die in den innersten Winkel
meines Hauses weilt und im Feuer meines Herdes wohnt……….
Euripides, Medea
In diesem Kapitel wird es jetzt praktischer und es wird darum
gehen, einen Schrein für die Göttin einzurichten und die ersten
Verbindungen zu ihr zu knüpfen.
Auch um Themen wie Opfergaben, Anrufungen und Verehrung
wird es in diesem Kapitel des Buches gehen.
Die Worte Schrein und Altar werden in den modernen heidnischen
und magischen Traditionen oft als austauschbar betrachtet. Wenn
ich in diesem Buch von einem Schrein spreche, meine ich damit
einen Ort, der einer oder mehreren Gottheiten geweiht ist
und als ein Ort zur Verehrung genutzt wird.
Wenn ich in diesem Buch von Altären spreche meine ich vor allem
eine Art Arbeitsfläche für magische Arbeiten.
Schon in der Antike hatte jeder Haushalt Schreine, für die Götter
der Familie und die Ahnen. Die Gottheiten wurden, als an den
Schreinen anwesend betrachtet und die Gottheiten und Ahnen
wurden an den Haushaltsschreinen der Familie geehrt und beopfert.
Neben dem Haushaltsschreinen wurde auch oft der Herd als ein
Schrein betrachtet in denen Göttinnen wie Hestia, Hekate und
auch die Ahnen sich offenbarten.
Schreine:
Als Schrein kann ein kleines Tischchen, ein Nachtschrank, eine
Kommode oder ähnliches dienen. Auch ein Tuch auf der Erde,
Holzscheiben oder Steine können zu Schreinen werden. Wichtig ist,
dass es einen persönlich gefällt und das der Schrein einen anspricht.
Essentiell auf einen Schrein sind nur mindestens eine lebendige
Flamme (eine Öllampe, Kerze, Teelicht etc.) und die Repräsentation
der Gottheit (Statue, Symbol).
Die Flamme auf den Schrein symbolisiert das Feuer des Lebens,
das alles durchströmt, das göttliche Feuer und auch die Macht und
den Segen der Gottheit, der der Schrein geweiht ist.
Die Repräsentation der Gottheit soll zum einen ausdrücken wem
der Schrein geweiht ist und zum anderen schafft diese
Repräsentation der Gottheit einen Fokuspunkt für dich, um dich auf
die Gottheit einzuschwingen. Mit der Zeit wird aus der
Repräsentation eine wirkliche Verbindung zu der verehrten
Gottheit. Die Kraft der Gottheit ist dann mit der Repräsentation
verbunden und durch die Statue oder das Symbol der Gottheit,
fließt ihre Kraft zu dir und in die Umgebung des Schreins.
Ein Schrein für Hekate:
In der Antike standen die Schreine der Göttin oft an dem Eingang
des Hauses, weil die Göttin als Schützerin der Hausschwelle
gedacht wurde. Heute ist dies für viele Menschen schlecht möglich,
zum einen weil die Hausflure wenig Platz bieten, zum anderen weil
man dort wenig Ruhe hat um sich auf die Göttin einzuschwingen
und sich mit ihr zu verbinden. Doch viele Anhänger der Göttin
haben eine Statue oder ein Bild von ihr über ihrem
Eingangsbereich, damit Hekate die Schwelle schützt und die
Menschen segnet, die durch diese Schwelle ein und ausgehen. Such
dir für deinen Schrein einen Platz in deiner Wohnung oder deinem
Haus, andem du dich sicher fühlst und du ungestört sein kannst.
Falls es dir nicht möglich sein sollte einen festen Schrein
einzurichten, ist es auch möglich den Schrein immer wieder auf
und abzubauen wenn du dich mit Hekate verbinden möchtest. Doch
ist ein fester Schrein, der immer für dich zugänglich ist eine bessere
Lösung.
Was ich jetzt zur Gestaltung des Schreins beschreibe, sind
Vorschläge, keine festen Anweisungen. Denn die Gestaltung des
Schreins ist eine sehr individuelle Sache und sie ändert sich, so wie
sich deine Verbindung zu Hekate verändert.
Die Repräsentation der Göttin:
Schön ist es, wenn du eine Statue der Göttin auf deinen Schrein
stellen kannst, doch ist es gerade bei Hekate schwer Statuen von ihr
zu bekommen. Im Anhang des Buches findest du Geschäfte bei
denen du eine Hekate Statue bestellen kannst. Wenn du
künstlerisch begabt bist, kannst du dir auch selbst eine Statue der
Göttin herstellen, vor allem ist diese dann automatisch mit deiner
Energie verbunden und eine Opfergabe an die Göttin, da du sie
selbst hergestellt hast.
Auch Bilder antiker Statuen oder moderner Darstellungen Hekates
können natürlich auf den Schrein gestellt werden um die Göttin zu
repräsentieren. Auf meinem Schrein hatte ich jahrelang
Ausgedruckte Bilder von ihr.
Doch auch andere Dinge können eine Repräsentation der Göttin
sein. Zum Beispiel die Darstellung eines Tieres, ein Stein, eins
ihrer Symbole etc.. Vor allem wenn du in einem Umfeld lebst,
indem du durch einen öffensichtlichen Schrein Probleme
bekommen könntest, sind solche Symbole eine gute Lösung.
Die Darstellung der Göttin ist traditionell im Zentrum des Schreins.
Die Flamme:
Die Flamme auf Hekates Schrein symbolisiert das Licht, den Segen
und die Macht der Göttin. Bei ihr ist es auch möglich statt einer
Statue oder Darstellung, sie durch die lebendige Flamme
darzustellen und sie als in der Flamme anwesend zu betrachten.
Ansonsten würde ich empfehlen zwei Flammen auf den Schrein zu
entzünden um die Fackeln der Göttin darzustellen und diese links
und rechts neben der Darstellung der Göttin anzuordnen.
Eine lange Tradition haben Öllampen, doch können auch Kerzen,
Innenfackeln oder Teelichter verwendet werden. Dies hängt von
deinem persönlichen Geschmack und Möglichkeiten ab.
Kerzenfarben die zu Hekate passen sind violett, weiß, schwarz, rot,
gelb, blau, grün, aber auch dies hängt stark mit deinen Assoziationen
zusammen, lass dich von deiner Intuition leiten.
Die Opferschale:
In diese Schale werden die Opfergaben gelegt, die du der Göttin
überreichst. Meiner Erfahrung nach sind vor allem tiefe Schälchen
gut geeignet, da du auch Flüssigkeiten opfern kannst.
Was du für eine Schale verwendest,
hängt wieder von deinem persönlichen Geschmack ab.
Traditionell wird die Opferschale in die Mitte des Schreins gestellt,
vor die Darstellung der Göttin. Möglich ist es auch die Opferschale an den Rand
des Schreins zu stellen, in die Nähe der Statue.
Symbole:
Traditionelle Symbole die mit Hekate verbunden sind:
Fackeln, Feuer, Licht, Dolche, Schlüssel, Stricke, Peitschen,
Schlangen, Amphoren, Schalen, gleichschenklige Kreuze, der
Mond, Sterne und die Sonne.
Welche dieser Symbole du auf deinem Schrein anordnest, hängt
wieder stark von deinen Vorlieben und deinen Erfahrungen mit
Hekate zusammen. Und wird sich so ändern, wie sich deine
Beziehung zu Hekate verändert. Einige haben aber auch einen
ganz praktischen Nutzen und waren vor allem Handwerkszeuge der
Menschen, die Hekate verehrten. Die Fackeln erhellten den Raum,
da Hekate vor allem in der Dunkelheit verehrt wurde und
symbolisieren das Licht der Göttin. In der Amphore wurde
geweihtes Wasser aufbewahrt, das benutzt wurde um zu segnen
oder um es der Göttin zu opfern oder andere Flüssigkeiten wie
Milch oder Wein als Trankopfer. Auch in der Schale wurden
geweihte Dinge aufbewahrt, wie geweihtes Wasser, Kräuter oder
Erde.
Auch Tiere sind Symbole der Göttin. Hekate ist traditionell mit
Hunden, Schlangen, Iltissen/Frettchen, schwarzen Lämmern, Löwinnen
verbunden und seit der Spätantike auch mit Katzen. In modernen
Zeiten werden ihr auch Krähen und Raben zugeordnet, Eulen,
Kröten, Frösche, Kaninchen und andere. Für mich persönlich
verkörpern vor allem schwarze Katzen und Schlangen die Kraft der
Göttin.
Mit Darstellungen dieser Tiere kannst du deinen Schrein
schmücken.
Kräuter und Pflanzen:
Hekate ist mit einer Vielzahl von Kräutern und Pflanzen
verbunden, mit ihnen kannst du deinen Schrein schmücken oder sie
getrocknet über deinen Schrein streuen. Ich verwende meist
Lavendel, Mohnsamen, Rosenblüten, Jasminblüten und Minze.
Räuchergefäß:
Räucherwerk wird seit der Antike genutzt um die Gottheiten zu
ehren und ihnen zu opfern. Praktisch ist einfach eine Schale die du
mit Sand füllst und darin dann die Räucherkohle oder die
Räucherstäbchen entzündest. Eine gute Alternative zu
Räucherkohle oder Stäbchen sind auch Räucherlampen. Ich nutze
meist ein Stövchen auf das ich ein Teesieb lege. Auf dem Teesieb,
werden durch ein Teelicht die Kräuter und Harze verbrannt. Oder auch
Kräuterbündel die an der Spitze angezündet werden.
Aufgabe:
Meditiere über einen Schrein für Hekate, welche Symbole, Farben,
Tiere etc. willst du verwenden um den Schrein der Göttin
einzurichten. Welche sind dir jetzt in diese Moment wichtig und
welche sprechen dich spontan an.
Suche eine Statue, ein Bild oder ein Symbol der Göttin, das du für
deinen Schrein verwenden willst. Halte die Augen nach einem
schönen scharfen Messer offen, nach einer Opferschale und einem
Gefäß für geweihtes Wasser, es kann eine Amphore sein, ein
Flakon, ein Fläschchen, ein Kelch, etc.. Halte auch deine Augen
nach einem schönen alten Schlüssel offen.
Bitte Hekate mit deinen eigenen Worten darum, dir dabei zu helfen
und dir die Dinge für ihren Schrein in dein Leben zu bringen.
Richte den Schrein für sie ein, lass dir dabei Zeit, nach und nach
werden immer wieder Dinge für deinen Schrein in dein Leben
kommen.
Praxis:
Wenn du deinen Schrein vorerst eingerichtet hast und du die
essentiellen Dinge gefunden hast (Flamme, Darstellung der Göttin,
Opferschale) kannst du mit der eigentlichen „Arbeit“ anfangen, doch
vorher ein paar grundsätzliche praktische Dinge.
Opfergaben- Sinn und Zweck von Opfern:
Opfergaben geben den Gottheiten Energie, diese Energie nutzen sie
um sich in unserem Leben zu manifestieren. Opfergaben sind auch
ein Ausdruck der Dankbarkeit, man gibt einen Teil von dem
zurück, das die Götter einen geschenkt haben. Opfergaben können
Nahrungsmittel sein, Kräuter, Räucherungen, aber auch Gedichte,
handgearbeitete Gegenstände, Lieder, die eigene Zeit und Energie.
Jede Gottheit hat ihre eigenen Vorlieben, welche Opfergaben sie
bevorzugt. Selbstgemachte Opfergaben haben größere Energie, als
Opfergaben die man gekauft hat. Deswegen werden die Opfergaben
vor der Opferung gesegnet und mit Kraft aufgeladen.
Ein Wort zu Tieropfern: In der Antike war es üblich den Göttern
Tiere zu opfern. Doch haben die Götter vor allem das Blut und die
Eingeweide der Tiere als Opfer bekommen. Das Fleisch der Tiere
wurde von den Anhängern gegessen und die Tiere wurden vor dem
Opfer respektvoll behandelt und als heilig betrachtet. Das ganze
Opfertier wurde verarbeitet, weil nichts unentbehrlich war. Es geht
bei dem Opfer also nicht um das Sinnlose töten eines Tieres,
sondern um das Ernähren. Das Tier wurde den Menschen von den
Gottheiten geschenkt uns sie bekommen einen Teil ihres
Geschenkes als Dank zurück (das Blut) und dadurch wurde den
Gottheiten wieder Kraft zugeführt. Ein Geben und Nehmen. Heute
praktizieren die meisten Neuheiden keine Tieropfer mehr, weil sich
einfach die Lebensumstände geändert haben. Traditionelle
Opfergaben an Hekate sind Kuchen, Brot, Fisch, Kekse, Honig,
Milch, Früchte (Granatapfel, Feigen, Trauben oder was dir geeignet
erscheint).
Weihung und Segnung:
Halte deine Hände über den zu segnenden Gegenstand. Visualisiere
wie ein helles Licht durch deine Hände in den Gegenstand fließt,
visualisiere wie alles negative und unreine aus dem Gegenstand
herausfließt, wie dunkler Nebel. Visualisiere die Gegenstände als
rein und wie sie von innen heraus strahlen. Sprich dann Worte des
Segens. Zum Beispiel: Diese Opfergaben weihe und segne ich im
Namen Hekates, mögen sie mit Licht erfüllt sein, mögen sie rein
sein, mögen sie heilig sein. So sei es.
Geweihtes Wasser:
Geweihtes Wasser gibt es in allen Religionen und Kulten, das
Wasser wird gereinigt und geweiht im Namen einer Gottheit und
wird dann verwendet um zu reinigen und zu segnen.
Fülle eine Schale mit etwas Wasser, füge etwas Salz und wenn du
magst ätherische Öle hinzu (Lavendel, Rose, Jasmin, Anis als
Beispiele). Halte deine Hände über das Wasser und segne es wie
oben beschrieben. In der Antike wurde dann oft noch ein
brennender Zweig in das Wasser getaucht. Um zu symbolisieren,
dass das göttliche Feuer in dem Wasser anwesend ist
(Lorbeerblätter eignen sich dazu gut). Dieses Wasser kannst du
jetzt verwenden um dich selbst zu reinigen und zu segnen, um es
der Göttin zu opfern oder um Gegenstände zu reinigen und zu
segnen.
Den Schrein segnen:
Wenn du die Essentiellen Dinge auf deinem Schrein arrangiert hast,
bestreue ihn mit geweihten Kräutern, besprenkle ihn mit geweihtem
Wasser und beräuchere ihn mit dem Rauch von geweihten Kräutern
und Harzen (Weihrauch, Myrrhe, Styrax, Lavendel, Salbei,
Wacholderbeeren, Zeder, Zypresse als Beispiele).
Sag dabei jeweils, dass du diesen Schrein zu ehren der Göttin
Hekate reinigst, segnest und ihn ihr weihst. Visualisiere wie alles
negative und unreine sich von dem Schrein entfernt und wie er in
hellem Licht, von innen heraus erstrahlt.
Die ersten Kontakte:
Jetzt geht es darum die ersten Kontakte mit Hekate zu knüpfen.
Wenn du deinen Schrein vorbereitet und geweiht hast, überlege dir
was du der Göttin bei deiner ersten Begegnung mit ihr, opfern
willst. Vielleicht etwas selbstgebackenes Brot oder
selbstgemachten Kuchen, den du mit Honig bestreichst. Es genügt
wenn du eine Scheibe Brot oder ein Stück Kuchen opferst.
Ausserdem brauchst du etwas geweihtes Wasser, eine Mischung
aus drei geweihten Kräutern (Rosenblüten, Lavendel, Minze als
Beispiel), ein Lorbeerblatt (getrocknet) und eine Räucherung (wenn
du keine Räucherung verwenden willst, kannst du auch getrocknete
Kräuterbündel entzünden).
1. Knie dich vor deinen Schrein, nimm ein paar tiefe Atemzüge
und entspann dich.
2. Entzünde die Flammen auf deinem Schrein, beobachte das
Feuer und das Licht das sich ausbreitet. Schließe deine Augen
und visualisiere einen Kreis aus Licht, der dich umgibt, du
bist sicher und geschützt in diesem Licht. Wenn du die
Flammen entzündest, sage das du diese Flammen zu ehren
von Hekate entzündest.
3. Erde und zentriere dich.
4. Weihe deine Opfergaben.
5. Nimm ein Paar tiefe Atemzüge, schließe deine Augen, hebe
deine Hände mit den Handflächen nach oben und rufe die
Göttin zu dir. Sprich eine Anrufung an sie, entweder eine
Traditionelle, wie die Orphische Hymne oder lass die Worte
aus deinem Herzen kommen. Zum Beispiel:
„Hekate, Hekate,
Hekate, Herrin über die Erde, den Himmel und das Meer,
Herrin über Geburt, Leben und Tod, Lichtbringerin, Nährerin
des Lebens, Torhüterin, Göttin der Magie, Herrin über all die
Veränderungen im Leben, über all die Schwellen und
Übergänge, Göttin der Kreuzwege. Ich bitte dich sei hier
anwesend und gewähre mir deinen Segen.“
Öffne dich für die Anwesenheit der Göttin, visualisiere eine
Energie die in deinen Lichtkreis strömt, welche Farbe hat
diese Energie, wie fühlt sie sich an? Die Energie verdichtet
sich vor dir und eine Frau erscheint vor dir, hinter deinem Schrein.
Wie sieht sie aus? Nimm dir Zeit für diesen Schritt und achte
auf deine Wahrnehmungen.
6. Grüße die Göttin mit deinen eigenen Worten, zum Beispiel:
„Sei gegrüßt Mutter und Herrin, lichtbringende Jungfrau, Schlüsseltragende Herrscherin des Alls.“
7. Öffne dich für die Göttin, visualisiere wie die Kraft der Göttin
in dich Fließt und sich mit deiner Kraft verbindet, gleichzeitig
fließt Kraft von dir zu der Göttin, Versuche zu fühlen wie die
Kraft der Göttin in dir zirkuliert, den Kreislauf der Kraft
zwischen dir und ihr. Nimm dir wieder Zeit für diesen Schritt
und achte auf deine Wahrnehmungen.
8. Wenn du glaubst es ist genug, öffne deine Augen und
übergebe ihr deine Opfergaben. Entzünde für sie das
Räucherwerk und sage dabei Worte die aus deinem Herzen
kommen- zum Beispiel:
„Göttin dieses Räucherwerk
entzünde ich dir zu ehren, möge es dein Herz erfreuen.“
Entzünde das Lorbeerblatt und lasse es in der Opferschale
abbrennen, streue drei Priesen der Kräutermischung in die
Schale und lege auch dein Speiseopfer mit hinein. Nimm dein
Gefäß mit dem Weihwasser in deine Hand und halte es über
die Opferschale. Sprich Worte die aus deinem Herzen
kommen- beispielsweise:
„Hekate nimm diese einfachen
Opfergaben an, als Zeichen meiner Dankbarkeit und meiner
Verehrung.“
Schütte drei mal Wasser in die Opferschale und bitte Hekate
um ihren Segen. Danach benetzt du deine Stirn mit dem
Wasser in der Gewissheit, dass sie dich gesegnet hat.
9. Beobachte deinen Schrein mit allen Sinnen, schließe deine
Augen und öffne dich für die Göttin. Visualisiere wie sie vor
dir Steht und bitte sie um ihre Kraft und ihren Segen,
visualisiere wie die Kraft der Göttin dich ausfüllt. Achte auf
all deine Wahrnehmungen dabei. Wenn der Kraftstrom
nachlässt oder du meinst es ist genug, werde innerlich ruhig
und meditiere einige Minuten. Wenn es dir schwer fällt dich
fallen zu lassen, dann meditiere über Hekate, ihre Symbole, ihr Tiere und deren
Bedeutung, etc..
10.Danach dankst du der Göttin mit eigenen Worten und bittest
sie darum dich zu führen und zu schützen. Bitte sie darum
hier an diesem Schrein mit einem Teil ihrer Kraft anwesend
zu bleiben.
11.Konzentriere dich auf den Lichtkreis und visualisiere wie er
sich langsam auflöst um dich herum, jetzt bist du wieder in
der alltäglichen Welt.
12.Lass die überschüssigen Energien wieder in die Erde fließen.
13.Lass die Kerzen noch etwas brennen oder lösche sie.
14.Die Opfergaben übergibst du einem fließenden Gewässer,
vergräbst sie in der Erde oder bringst sie auf eine
Wegkreuzung.
Diese Andacht wiederholst du in der nächsten Zeit so oft wie es dir
möglich ist, am besten täglich. Anfangs wird es dir vielleicht
schwer fallen richtig reinzukommen und es kann sein das du am
Anfang nicht gleich die Energien wahrnehmen kannst. Doch all die
ist eine Frage der Zeit und wenn du diese Andacht regelmässig
durchführst, wirst du mit der Zeit immer besser werden und deine
Verbindung zu Hekate wird sich vertiefen.
Alle weiteren Übungen bauen auf dieser Andacht auf, also nimm
dir die Zeit sie regelmässig zu vollführen. Die Andacht kann je
nach deiner Zeit, von 15 Minuten bis hin zu einer
Stunde gehen.
Diese Andachten helfen dir einen Fokus zu schaffen und dich mit Hekates
Energie und Kraft vertraut zu machen und mit ihr eine dauerhafte Verbindung
aufzubauen.
Gleichzeitig schult dich diese Andacht in der Kunst der Visualisation, der
Energie Wahrnehmung und öffnet dich für die Segnungen der Göttin.
Diese Art von Andachten gehören zur Mystik, dem direkten Erfahren und
Erleben der Gottheiten.
Zu den Opfergaben nochmal:
Du musst Hekate nicht jeden Tag Speiseopfer darbringen, die
Opferung von Wasser, Kräutern und Räucherung sind aber
essentiell. Statt den Kräutern kannst du ihr auch Erde von einem
besonderen Platz opfern, Mohnsahmen oder auch Salz.
Wann du ihr Speiseopfer darbringst, hängt von deinem Gefühl ab,
du wirst wissen wann dies nötig ist.
Essentiell ist dies allerdings zu Schwarzmond, bring ihr in
dieser Zeit ein Speiseopfer an deinem Schrein dar und bringe dieses
dann an eine Wegkreuzung. Danke ihr zu Schwarzmond für ihre
Segnungen während des Monats. Und um dieses Opfer wird es im
nächsten Kapitel gehen, doch werde erst mit der Andacht sicher
und vertraut bevor du weiter liest. Ich opfere ihr auch Speisen zur
Zeit des vollen Mondes und oft auch zu Neumond (wenn die erste Sichel
zu sehen ist).