Göttin
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In den verschiedenen Strömungen des modernen Heidentums, als auch in den religiösen Praktiken der Antike, spielen und spielten Statuen, Bildnisse und Darstellungen der Gottheiten eine wichtige Rolle.
Und von den monotheistischen Religionen, wurde den Heiden der Antike, als auch den modernen Heiden, Götzendienst und Götzenanbetung vorgeworfen.
Unter Götzendienst und Götzenanbetung versteht man, die Anbetung und Verehrung von Statuen und anderen Kultobjekten. Aus dieser Sichtweise heraus betrachtet, glaubt man, dass die Heiden die Statuen, Bildnisse und Kultobjekte anbeten.
Doch diese Vorstellung ist falsch!
Die Statuen und Darstellungen der Gottheiten sind Symbole. Sie bilden die Gottheit ab, oder stellen sie dar. Doch sie werden nicht als die Gottheit selbst betrachtet. Die Götterbilder schaffen für die Gläubigen einen Fokuspunkt, ähnlich wie Heiligenstatuen und Heiligenbildnisse im Katholizismus.
Heiden verehrten und verehren nicht die Statuen der Gottheiten, sondern die Gottheiten selbst. Die Statuen sind lediglich Symbole für die verehrte Gottheit und helfen dem Gläubigen, sich den Gottheiten anzunähern.
Herkömmliche Götterbilder:
Der Großteil der Götterbilder der Antike waren Repräsentationen der Gottheit. Die Gottheit wurde so dargestellt, wie sie in den Mythen beschrieben wurde, oder wie Anhänger sie sich vorstellten, oder wahrnahmen. Die Statuen der Götter standen auf Schreinen und Altären, vor ihnen wurden Opfergaben niedergelegt, Weihrauch und Räucherwerk verbrannt und Libationen (Trankopfer) ausgegossen. Doch den Gläubigen war bewusst, dass sie nicht die Statue anbeten, sondern die Gottheit, der diese Statue gewidmet war. Ebenso ist es im modernen Heidentum.
Beseelte Statuen:
Neben den herkömmlichen Statuen gab es auch besondere Statuen von Gottheiten, die als von der Gottheit beseelt, betrachtet wurden.
Diese besonderen Statuen standen oft in Tempeln und nur ausgewählte Menschen hatten Zugang zu diesen Statuen. Sie wurden nur bei besonderen Anlässen der Öffentlichkeit gezeigt (beispielsweise bei Festen oder Prozessionen).
Man glaubte diese Statuen würden durch den Geist der Gottheit beseelt werden. Der Geist und die Kraft der Gottheit war immer mit einem Teil seiner Kraft in diesen Statuen anwesend und somit konnten diese Statuen für die Priester zu einer direkten Verbindung zu der betreffenden Gottheit werden. Doch auch hier wurde die Statue nicht als die Gottheit selbst betrachtet, man glaubte lediglich, dass die betreffende Gottheit die Statue mit ihrer Anwesenheit und Kraft beseelen konnte. Diese Statuen waren somit direkte Überträger für die Macht und den Segen der Gottheit. Man glaubte die Gottheit könnte durch diese Statuen direkt auf die Priester und Gläubigen einwirken.
In der Spätantike setzte sich immer mehr der Glaube durch, dass die einzelnen Gottheiten mit uns Menschen durch eine Schaar von Daimonen (Vermittler) verbunden waren. Diese Daimonen stellten somit eine Verbindung zwischen Menschen und Gottheiten her. Jede Gottheit hatte seine eigenen Daimonen, die ihre Gläubigen mit der entsprechenden Gottheit verbanden. Man glaubte, dass ein Daimon der entsprechenden Gottheit in den beseelten Statuen anwesend ist und die Statue mit der Gottheit verbindet.
Die beseelten Statuen wurden sehr respektvoll behandelt, sie wurden rein gehalten, gesalbt, beräuchert und gut behandelt. In diesen Praktiken wurzeln die Vorwürfe des Götzendienstes. Doch auch in den Kultpraktiken die sich um die besselten Statuen rankten, war man sich bewusst, dass die Statue nicht die Gottheit ist, sondern die Gottheit mit der Statue verbunden ist.
Die beseelten Götterstatuen sind im modernen Heidentum noch selten, der überwiegende Teil von modernen Heiden verwendet die herkömmlichen Repräsentationen der Gottheiten, als Symbol für die Gottheit.
Der Neumond ist eine besondere Zeit des Monats. Der Mond ist verborgen und nicht zu sehen, nur das Licht der Sterne erhellt die Nacht. In Neumondnächten wird traditionell der Göttin Hekate gedankt und den Geistern die einen Schützen. Der Neumond ist ein Schwellenzeitpunkt. In früheren Zeiten markierte der Neumond den Wechsel vom alten zum neuen Monat.
Du brauchst:
Opfergaben (Milch, Eier, Honig, Kräuter, Kuchen, Kekse, Fisch oder Wein/Saft)
Opferschale (draussen kannst du die Opfergaben direkt auf die Erde legen)
Knoblauch oder Zwiebeln
Eine lebendige Flamme (Teelicht, Kerze, Fackel, Öllampe)
***
Ablauf:
Lege die Materialien vor dich hin.
Führe die magische Formel durch (Schützende Kugel, Trance, inneres Feuer, Hexenstern)
Entzünde die Flamme. Stell dir dabei vor, das Licht der Kerze hüllt dich in einen Schutzkreis ein. Alles böse und negative flieht vor dem Licht.
Gleichzeitig ist das Licht ein Leuchtfeuer und zieht gute Geister und Mächte an.
Rufe mit deinen eigenen Worten deine Schutzgeister an:
„Ich rufe euch an, ihr Geister und Mächte die ihr mich schützt, führt und über mich wacht,
meine Vertrauten, Familare, Ahnen und Hilfsgeister- seit hier, ihr alle seit gerufen, ihr alle erscheint.“
Stell dir mit einem inneren Auge vor, wie die Geister sich um dich versammeln. Achte auf deine Gefühle und Eindrücke.
Rufe dann die Göttin an:
Hebe deine Arme zum Himmel. Stell dir eine schöne Frau vor. Sie trägt ein schwarzes Gewand, das mit leuchtenden Sternen geschmückt ist. Sie ist wunderschön. In ihren Händen hält sie zwei brennende Fackeln, Schlangen winden sich in ihrem Haar und um ihre Arme. Hunde begleiten sie.
„Ich rufe dich an und beschwöre deine Macht. Hekate, Hekate Hekate, dunkle Mutter allen Seins, Herrin der Kreuzwege, Königin der Hexen, Herrin über Erde, Himmel und Meer, schlüsseltragende Herrin des Alls, höre deine Tochter, sei hier und spende mir deinen Schutz und deinen Segen.“
Stell dir vor, wie die Göttin vor dir steht und achte auf deine Eindrücke und Empfindungen.
Halte die Opfergaben in deinen Händen und lass dein inneres Feuer in deine Opfergaben fließen.
Stell dir vor, wie sie leuchten und strahlen.
Segne sie mit deinen eigenen Worten.
Halte die Opfergaben dann in die Höhe. Sag mit deinen eigenen Worten, dass du diese Opfergaben Hekate und deinen Schutzgeistern darbringst. Danke ihnen für ihren Schutz in der Vergangenheit.
Beispielsweise:
„Mächtige Hekate, Königin der Götter, Herrin der Geister, ich danke dir für deinen Schutz und deine Segnungen, für all den Segen den ich bemerkte und für all den Segen, der von mir unbemerkt geblieben ist. Ich danke dir. Nimm dieses Opfer an!
Und all ihr Geister die ihr mich schützt, führt und über mich wacht, habt Anteil an diesem Opfer!“
Gieße und lege dann die Opfergaben in die Opferschale (oder draussen auf dem Boden).
Nimm die Zwiebel oder den Knoblauch in beide Hände.
Stell dir vor, du lässt alles negative aus deinem Körper und deinem Leben in die Zwiebel/Knoblauch fließen. Wie ein Magnet ziehen diese deine Sorgen und deinen Kummer an, nehmen sie auf und schließen sie ein.
Lass alles was dich bedrückt in die Knollen fließen. Auch spezifische Dinge, die dich bedrücken, kannst du in die Knollen verbannen.
Wenn du glaubst es ist genug, Hebe die Knolle hoch. Bitte die Göttin darum dich von deinen Sorgen und Nöten zu befreien, bitte sie darum negative in positive Energie zu verwandeln.
Beispielsweise so:
„Mutter und Herrin, ich lege meine Sorgen und meinen Kummer zu deinen Füßen nieder,
verwandle negative Energie in positive, lass mich wiedergeboren werden, in all das was neu ist.“
Lege dann die Knollen neben die Opferschale oder draussen neben die Opfergaben.
Spüre nochmal, wie alles negative dich verlässt.
Bitte die Göttin mit deinen eigenen Worten darum, dich zu segnen und zu erneuern. Stell dir vor, wie sie vor dir steht und ihre Fackeln dich berühren. Das Licht der Fackeln geht in dich über. Du beginnt zu leuchten und zu strahlen.
Danke der Göttin und den Geistern, bitte sie darum dich auch weiterhin zu schützen, zu segnen und über dich zu wachen.
Stell dir dann vor, wie die Göttin dich verlässt, auch wie deine Geister in ihre Reiche zurück kehren, doch du bist immer mit der Göttin und den Geistern verbunden.
Beende das Ritual, löse die magische Formel.
Lass alle überschüssige Energie in die Erde fließen.
Lösche die Kerze oder lass sie ausbrennen.
Wenn du das Ritual drinnen gemacht hast, bring die Opfergaben und die Knolle später auf einen Friedhof, Kreuzweg oder einen Ort, der dir angemessen erscheint. Beispielsweise ein Baum in deiner Nähe, oder zu einem Ort in deinem Garten. Wichtig: Entferne dich von dem Ort, ohne dich nochmal umzudrehen!!! Um alles negative hinter dir zu lassen.
Wenn du das Ritual draussen gemacht hast, entferne dich von dem Ort, ohne dich umzudrehen.
Ein gutes Zeichen ist es, wenn du während des Rituals oder auf deinem Weg zurück das Bellen von Hunden hörst. Oder den Schrei einer Eule.
Du kannst dieses Ritual wie oben beschrieben durchführen. Oder auch ein größeres Ritual daraus machen. Indem du den magischen Kreis ziehst, die Elemente anrufst. Du kannst auch den Hexenkreis ziehen oder die Kreishecke erschaffen. Auch ist es möglich, dieses Ritual in altgriechische oder römische Ritualstrukturen einzubauen. An Analogien und Symbolen kannst du schwarze Kerzen verwenden, eine Darstellung der Göttin Hekate, Bilder und Statuen von Hunden, schwarzen Katzen, Kaninchen, Kröten, Schlangen. Schlüssel, Dolche, Peitschen und Schalen, Kessel, Besen (Symbole der Göttin). Als Räucherwerk passen Styrax, Myrrhe, Benzoe, Zypresse oder Wacholder zu dem Ritual. An Düften Lavendel, Jasmin oder Sandelholz. Du kannst auch Bildnisse und Statuen deiner Hilfsgeister und Familare verwenden.
Führe dieses Ritual jeden Neumond aus, achte darauf, wie dein Leben sich in den nächsten Mondumläufen verändert.
Meine Sichtweise auf Hekate, als eine große kosmische Göttin, mag für manche etwas irritierend erscheinen.
Im modernen Neuheidentum wird Hekate meist als eine etwas dunkle Göttin gesehen, sie durchstreift die Nacht mit brennenden Fackeln, heulende Hunde begleiten sie, sie herrscht über die Geister- und diese begleiten sie in einem wildem Schwarm auf den nächtlichen Wanderungen der Göttin. Und es stimmt, dies ist durchaus EIN Aspekt der Göttin Hekate. Doch in der Antike wurde sie auch anders gesehen, als eine sehr Facettenreiche Göttin.
Wenn man sich tiefer auf die Göttin Hekate einlässt, Erfahrungen mit ihr Macht, sich mit ihr verbindet durch Rituale und Trance- erfährt man sie als eine große Göttin- die dem modernen Bild der universellen „Großen Göttin“ sehr nahe kommt.
Auch in der Antike wurde Hekate durchaus als eine große Göttin gesehen. Schon in Hesiods Theogonie hat sie Züge einer Magna Mater, im hellenisierten Ägypten geht sie einen Synkretismus mit Isis ein (Hekate-Isis), in einer orphischen Hymne wird sie als Schlüsseltragende Herrin des Kosmos angerufen, in den chaldäischen Orakeln ist sie eine hyperkosmische Göttin aus derem Leib die Welten geboren wurden und in der Spätantike wird sie immer mehr zu einer Allgöttin, die in sich die verschiedensten Göttinnen vereint.
Hier möchte ich die Göttin Hekate als große Göttin etwas näher beleuchten.
In den Händen der Göttin- ihre Symbole und Werkzeuge:
In ihrem Buch Hekate Untersuchungen zur dreigestaltigen Göttin, weist Nina Werth darauf hin, dass die Symbole der Göttin ursprünglich zwei verschiedene Bereiche ausdrücken. Einmal der ältere Bereich als Schutzgöttin und Segenspenderin, zum anderen ihre Rolle als Göttin der Hexenkunst.
Die ältesten Symbole in den Händen der Göttin sind: Fackel, Oinoche, Frucht und Blüte. Diese versinnbildlichen die Wesenszüge der Göttin. Später wird die Göttin mit den Zauberwerkzeugen dargestellt, Peitschen, Schlüssel, Äxte, Dolche, Schlangen und weisen sie als Göttin der Hexerei aus.
Die Fackel: Im ursprünglichen Sinne verkörpert die Fackel die lichtbringenden Eigenschaften der Göttin. Die Göttin erhellt mit ihren Fackeln die Dunkelheit, bringt Wärme und Schutz. In einem Fragment wird die Fackel als der Sonnengott Helios beschrieben: Helios, Herrscher und heiliges Feuer, Speer der Göttin Hekate…(Sophokles, Medea Fragment). Die Fackel hatte wahrscheinlich somit eher solare Bedeutung. Die Göttin hält das Feuer des Sonnengottes in ihren Händen. Später wird die Fackel zu einem Werkzeug der Zauberkunst. Die Göttin wird in Fackelschein verehrt, durch das Licht der Fackel können Geister gerufen oder gebannt werden. Heute ist die Fackel vor allem ein Symbol der Erleuchtung, des Segens, der Reinigung und der Lebenskraft. Die Göttin führt einen mit ihren Fackeln, auf den Kreuzwegen des Lebens.
Die Oinoche: Ein antikes Gießgefäß, sie wurde in Opferzeremonien verwendet um den Gottheiten Trankopfer darzubringen. Dieses Symbole weist die segensspendenden Eigenschaften der Göttin aus- vielleicht auch ihre Rolle als Kourotrophos, der Lebensspenderin (dies ist allerdings meine eigene Interpretation). Später wird die Göttin auch mit Krügen, Tellern und Schalen dargestellt- die vermutlich eine ähnliche Bedeutung hatten. Heute werden meist Kelche verwendet, oder Amphoren.
Frucht und Blüte: Die älteren Hekataia stellen die Göttin mit Früchten und Blüten in den Händen dar, vermutlich war die Frucht ein Granatapfel. Auch dies symbolisiert die segensspendenden Kräfte der Göttin. Die hesiodische Hekate kommt mir dabei vor Augen, die Göttin bringt Leben und Nahrung (Frucht). Auch ist dies für mich ein Symbol des Kreislaufs, die Blüte, die Frucht, die Samen in der Frucht- geboren werden, leben und reifen, sterben, wiedergeboren werden. In einem Porphyrios Fragment, hält die Göttin einen Olivenzweig und Mohn(kapseln) in ihren Händen. Die Olive deutet er als ihre Produktivität, der Mohn symbolisiert die Göttin als Aufenthaltsort und Quell der Seelen (sie ruhen in ihr wie die Samen in der Mohnkapsel, er verbindet dieses Bild mit einer Stadt, die Seelen weilen in ihr, wie die Menschen in einer Stadt).
Die Peitsche: Die Peitsche symbolisiert die Macht der Göttin, über die Geister und Daimonen. In der antiken Magie wurden Peitschen benutzt um Geister zu kontrollieren und zu bannen.
Messer und Dolche: Auch diese Symbole wurden verwendet, um Geister zu kontrollieren. In den Texten sind es bronzene Dolche. Auch das Schneiden von Kräutern kommt mir dabei vor Augen, oder auch das Tieropfer in der Antike. Heute wird der Dolch benutzt um Energien zu leiten, magische Kreise zu ziehen, Geister zu bannen und für Schutzrituale.
Schlangen: Die Göttin wird mit Schlangen in den Händen dargestellt, die Schlange war in der Antike ein ambivalentes Symbol- so wie Hekate selbst auch ambivalent war. Schlangen symbolisierten die Haus- und Ahnengeister, auch die Heilungsgottheiten trugen Schlangen als Symbole. Aber auch die Erynien und die Medusa. Heute ist die Schlange vor allem ein Symbol für Heilung und Regeneration, für die fruchtbaren Kräfte der Erde, für die ätherischen Kräfte die den Körper durchfließen und für schöpferische Kraft.
Schlüssel: Die Göttin wird oft mit Schlüsseln dargestellt, auch in ihren Beinamen wird sie als Schlüsselträgerin angerufen. Der Schlüssel der Göttin wird oft mit dem Schlüssel zur Unterwelt verbunden, damit ist er auch wieder ein Symbol, dass die Macht der Göttin über die Geister symbolisiert. Doch auch der Schlüssel zu den Himmlischen Sphären- die Göttin als eine Göttin der Theurgie. In der Antike wurden Schlüssel oft als Amulette getragen. Heute ist der Schlüssel vor allem ein Symbol für Weisheit (Schlüssel zu den Mysterien) und viele Hexen und Priesterinnen der Göttin, tragen Schlüssel als Talismane, als Verbindung zu Hekate.
Diese Seite widme ich dir Herrin, ich weihe dir dieses Werk.
Segne es, innen wie auch außen,
auf das es Segen bringt.
Lass diese Seite eine Wegkreuzung sein, ein Ort an denen Menschen aus den verschiedensten Bereichen des Lebens zusammenfinden, führe sie zusammen Göttin. Segne sie.
Bis vor kurzem wurde die Göttin Hekate sowohl in mythologischen Büchern
als auch in Büchern und Webseiten über moderne heidnische Religion sehr
dunkel und furchteinflößend dargestellt. Oder auch sehr verzehrt und
missverstanden. Beispielsweise als eine fürchterliche unheimliche Göttin
oder als die „Weise Alte“ in der modernen heidnischen Tradition.
Doch das Bild der Göttin hat sich in den letzten Jahren sowohl in der wissenschaftlich-
historischen Welt als auch in der magisch-spirituell-neuheidnischen Welt stark gewandelt.
Es erscheinen immer mehr Bücher über die Göttin, die versuchen ihr Wesen in der Antike
zu deuten, wobei jeder der Autoren sich der Göttin auf unterschiedlichen Ansätzen nähert
und somit auch die verschiedenen Veröffentlichungen unterschiedliche Sichtweisen auf
die Göttin zu Tage fördern. Aber eins haben sie gemeinsam, dass die dunklen und
furchteinflößenden Darstellungen Hekates in der Vergangenheit revidiert werden.
Auch im magisch-heidnischen Bereich erscheinen seit einigen Jahren immer wieder
neue Bücher die Erfahrungen vermitteln, die viele moderne Menschen mit Hekate
machen konnten. Und auch diese Quellen revidieren das alte Bild der Göttin.
Hekate tritt als eine facettenreiche und sehr wandelbare Göttin in Erscheinung.
Sie wird in den verschiedensten Strömungen der magisch-heidnischen „Szene“
auf die unterschiedlichsten Arten verehrt.
Sei es im modernen Wicca, der traditionellen Hexerei, der luziferianischen Hexenkunst,
im amerikanischen zeitgenössischen Hoodoo, in zeremonialmagischen Traditionen,
Thelema oder in den rekonstruktionistischen Strömungen des Hellenismus, des römischen
Heidentums oder des Hellenisch-Ägyptischen.
Dazu wird sie in von einer großen Anzahl alleinpraktizierender Heiden verehrt, die sich nicht
auf eine bestimmte Tradition festlegen.
Hekate ist eine Göttin die in der heutigen Zeit sehr präsent ist, sie offenbart sich Menschen in Träumen, Visionen und Trancen, in Ritualen und immer mehr Menschen finden sich zu
ihr hingezogen und beginnen sie auf die jeweils individuelle Weise zu verehren.
Die Göttin Hekate wurde in der Antike vor allem in Kleinasien, Griechenland, Thrakien, dem hellenisierten Ägypten und im römischen Reich verehrt.
Je nach Zeit und Region wurde diese Göttin auf unterschiedlichste Arten verehrt und verschiedene
Facetten ihrer Persönlichkeit wurden betont. Verallgemeinert kann man folgende Entwicklungen
erkennen: In der Archaischen Zeit war sie eine Göttin, die stark den ekstatischen Muttergöttinnen
ähnelte- und auch jenen Göttinnen die als Herrinnen der Tiere verehrt wurden.
In der Klassischen Zeit des Hellenismus tritt sie als eine Göttin der Geister, Übergänge
und Magie in Erscheinung. In der Spätantike wird sie als eine Magna Mater und Allgöttin gesehen
und schließlich im Mittelalter wird sie zu einer Hexenkönigin im christianisierten Volksglauben.
Viele Sichtweisen und Eigenschaften die dieser Göttin in der Vergangenheit und auch von
modernen Anhängern zugeschrieben wurden und werden sind:
Schützerin der Übergänge und Schwellen. Seien es die Pforten von Haustüren,
die Schwellen zwischen den Welten, die Übergänge von sakral und profan, zwischen Geistern, Unsterblichen und Sterblichen oder den Schwellen und Übergängen des Lebens.
Herrin über die Geister, die Toten und Ungeborenen, Verbindung zur Unterwelt und den Ahnen.
Herrscherin über Erde, Himmel und Meer.
Göttin der Nacht und des Mondes (vor allem ab der Spätantike).
Göttin der Wegkreuzungen.
Schutzpatronin der Magie,Theurgie, Hexenkunst, Nekromantie und Kräuterkunde.
Göttin der Natur, des Wandels und der Transformation.
Herrin über Geboren werden, Leben und Sterben.
Kosmische große Mutter (ab der Spätantike).
Lichtbringerin, Schlüsselträgerin, Führerin, Göttin der Mysterien.
Die erhaltenen antiken Darstellungen zeigen sie als schöne jugendliche Frauengestalt
und auch heute offenbart sie sich den Menschen, die eine Verbindung zu ihr suchen
in dieser Form. Menschen sehen sie in ihren Trancen, Meditationen und Visionen
als strahlende junge Frau, die oft in weiße, rötliche oder schwarze Gewänder gehüllt ist.
Sie ist oft umgeben von Krähen, Eulen, Schlangen, Kröten, Hunden und anderen Tieren
der Nacht, einige von ihnen wurden schon in der Antike mit ihr in Verbindung gebracht,
andere erst heute. Sie erscheint oft Menschen die ihren Weg verloren haben und in Sinnkriesen
geraten sind, die Göttin bringt ihnen ihr Licht und hilft ihnen einen neuen Weg zu wählen.
Oder Menschen die sich mit spirituellen Künsten beschäftigen, nehmen die Göttin als
eine Führerin und Lehrerin wahr und Hekate wird zu einer Schutzpatronin für sie.
Ihre Wesenszüge sind sehr ambivalent, sie kann auf unterschiedliche Weisen in Erscheinung
treten. Mal fühlt sich ihre Anwesenheit als leicht, jugendlich und schwungvoll an,
dann wieder als dunkel, mächtig und weise, beschützend, mütterlich und fürsorglich,
oder auch geheimnisvoll oder furchteinflößend.
Die alten Götter kehren zurück in die moderne Zeit, Schreine werden ihnen zu ehren in
den Heimen ihrer Anhänger errichtet- oder an den wilden Plätzen.
Neue Rituale werden erschaffen, alte Riten neu entdeckt, rekonstruiert und interpretiert.
Die Götter der Römer, Ägypter, Kelten, Griechen und Germanen kehren zurück in unsere
Herzen, durch Geschichten, Filme und moderne Fantasy offenbaren sie sich,
oder auch in Trance und Meditation, in Träumen, Gedanken und Eingebungen.
Hekate hat den Menschen von heute viel zu bieten und zu lehren,
viele Menschen interessieren sich für Magie, Divination und spirituelle
Praktiken- Hekate kann eine Führerin Schutzpatronin und Wegbegleiterin
sein, für moderne Hexen, Magier, Zauberinnen.
Hekate kann uns modernen Menschen lehren, unseren eigenen Schatten
zu erblicken, Ängste zu besiegen, Traumata loszulassen,
sie öffnet Tore und macht Wege frei.
Sie kann uns wieder mit unseren Ahnen verbinden und uns helfen unsere
Wurzeln wieder zu entdecken.
Frauen die Gewalt erfahren haben, kann sie stark machen,
ihnen helfen ihre eigene Macht wiederzuerlangen.
Hekate offenbart und bewacht noch heute die Mysterien,
bringt Licht, führt einen über die Schwellen.
Wir müssen sie nur aufsuchen. Auch wenn ihre alten Tempel
zerstört sind vieles in Vergessenheit geriet, ihre Statuen und Schreine in Museen ausgestellt
werden, können wir sie erreichen.
Jede Wegkreuzung, jede Tür, die Dämmerung und das Zwielicht, Waldränder,
Lichtungen und Flussufer, Hecken können zu Pforten zu ihr werden.
Hexen treffen sich wieder in der Zeit des dunklen Mondes an den Wegkreuzungen
mit ihrer Göttin, bringen ihr Speiseopfer und Räucherwerk, ehren sie.
Richten Schreine für sie in ihren Heimen ein, Statuen und Bilder werden neu
erschaffen, neue Mythen erzählt- die Göttin ist zurück!
Ich bin die Schlüsseltragende Herrin des Alls,
mein Haupt ist gekrönt mit den Sternen des Himmels,
mit dem Schein des Mondes,
meine Fackeln entflammen das Licht
der Sonnengötter,
ich erhelle die Dunkelheit und doch bin ich
die Tochter der Nacht.
In meinem Haar winden sich Schlangen und meine
Locken sind mit den Früchten des Lebens geschmückt,
mit den Blättern der Eichen und dem ewigen Grün
der Eiben.
Ich bin die ewige Jungfrau, ungegürtet, unüberwindbar,
unbezwinglich und doch beseelt meine Kraft
alles Lebendige.
Ich herrsche über das Geboren werden, Leben und Sterben,
die Geister der Toten ruhen in mir, wie die Samen in
einer Frucht.
Mutter und Grab von allem bin ich.
Ich bin die große kosmishe Göttin, ich gebar das Licht,
die Seele der Welt entspringt aus meinem Sein,
die Natur umhüllt mich wie ein Mantel.
Ich bringe den Wandel, beherrsche die fruchtbare
Erde, die Wogen der Meere und den gestirnten Himmel,
Mein Feuer spendet Leben, brennt in den Herden der Heime,
bringt Wärme und Schutz.
An allen Übergängen und Schwellen bin ich anwesend,
an allen Kreuzwegen,
denn ich bewache die Tore und die Pforten,
suche mich mein Kind, in der Dunkelheit des Lichts,
an den Orten die keine Orte sind,
zu den Zeiten ausserhalb der Zeit,
dort wirst du mich finden
und meine Segnungen
erfahren.